Wülfrath: „Was man braucht: Freunde, gute Noten und Pausen“

Schon jetzt wurden im Gymnasium die 107 neuen Fünftklässler begrüßt.

Wülfrath. "Vorher waren wir die Großen, jetzt sind wir wieder die Kleinen", stellt Leonie Hartmann mit leichtem Bedauern fest. Die große Schule, die vielen Lehrer, die älteren Schüler: "Ganz schön aufregend", sind sich Leonie und ihre Freundinnen sicher.

Für 107 Viertklässler begann in dieser Woche im Gymnasium ein weiterer großer Lebensabschnitt. Schulleiterin Erika Winkler, Klassenlehrer und Klassenlehrerinnen, Chor und Orchester begrüßten die neuen Schüler und nahmen sie in der Aula in Empfang.

Bei Kaffee, Saft und Kuchen konnten Kinder sich von der Aufregung erholen und Eltern mit einander ins Gespräch kommen. Seit einigen Jahren legt das Gymnasium den "Einschulungstag" vor die großen Schulferien.

Das erste Mal die Lehrer sehen, das erste Mal seine neuen Klassenkameraden in Augenschein nehmen und das erste Mal auf seinem Stuhl Platz nehmen dürfen. Die Reise ins Unbekannte begann für die zukünftigen Gymnasiasten.

Die richtige Ausrüstung darf da natürlich nicht fehlen: "Bücher, Butterbrotdose, ein Federmäppchen", zählt die Schulleiterin auf.

Und noch etwas ganz Wichtiges, das jeder von ihren baldigen Schülern in den acht kommenden Jahren brauchen wird: "Mut! Und zwar, um in eine so große Schule zu gehen, die Flinte nie ins Korn zu werfen, neue Freunde zu finden und auch, um Kritik von anderen zu bekommen", bereitet sie Erika Winkler vor und schenkt jedem Kind einen Mutstein.

Fest hält Leonie den Stein in der Hand, als sie mitten in der Aula neben ihrer neuen Lehrerin Petra Freund und Lehrerin Brigitte Ebert steht und auf die vielen Kinder, Eltern, Omas und Opas blickt. Etwas mulmig ist ihr doch.

Aber das legt sich, als sie all die freundlichen Gesichter sieht. "Das Orchester und den Chor find’ ich klasse. Am liebsten würde ich überall mitmachen. Flöte spielen kann ich schon." Doch noch muss sie alles auf sich wirken lassen.

Zum Glück hat Leonie ihre Freundinnen hier, die für das Wichtigste schon gesorgt haben: "Die Sitzordnung haben wir schon festgelegt. Wir bleiben immer zusammen", macht Anika Schumann Mut.

"Das wird bestimmt richtig lustig. Alles, was man braucht, sind Freunde, gute Noten und Pausen", lacht sie. Gespannt lauschen die Mädchen Niklas Stolle, der schon ein paar Lehrer namentlich kennt und von Schauermärchen bis lustigen Schulepisoden alles auf den Tisch packt.

"Nett muss mein Klassenlehrer sein und mir immer helfen. Zum Beispiel meinen Traum fördern, Fußballstar zu werden", stellt Niklas große Anforderungen an den Sportunterricht.

"Dafür gehst du acht Jahre zum Gymnasium?" wundert sich Lea Aretz und erzählt von ihren Zukunftsplänen. "Ich hatte zuerst überlegt, Lehrerin zu werden, aber dann habe ich mich entschlossen, in einer Robbenstation zu arbeiten."

Bei lustigen Kennenlernspielen in ihren Klassenverbänden erfahren sie noch viel mehr über ihre zukünftigen Schulkameraden und schließen erste Bekanntschaften.

107 Schülerinnen und Schüler, die sich bis vor kurzem noch so groß vor kamen und sich jetzt so klein fühlen. 107 Charaktere, die unterschiedliche Erwartungen haben, verschiedene Wege gehen und zusammen noch so viel erleben werden. 107 Fast-Gymnasiasten lachten bei ihrem ersten Klassenfoto mit viel Vorfreude in die Kamera.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort