Wülfrath: „Mögliche Folgekosten nicht im Blick“

Schulsozialarbeit: Die Eltern kämpfen weiter.

Wülfrath. "Die Stadt hat einfach den gesetzlichen Auftrag zur Prävention bei Jugendlichen. Und in der Grundschule kann man damit am besten anfangen", sagt Tanja Sprenger - ein Argument der Elternvertreterin der Lindenschule für den Erhalt der Schulsozialarbeit. Sie und Iris Salomon (Schulpflegschaft Grundschule Ellenbeek) werden nicht müde, sich die Schularbeit einzusetzen. Es ist deren Erkenntnis für die Notwendigkeit dieser Arbeit und die positiven Reaktionen aus der Bevölkerung auf den Einwohnerantrag, die beide motiviert. Die meisten Reaktionen aus der Politik heften sie allerdings eher unter "E" wie Enttäuschung ab. "Man kann nicht wirklich behaupten, dass wir uns ernst genommen fühlen", so Salomon. Das Verhalten der Politik im Ausschuss hat beide geärgert. "Mehr als einen feuchten Händedruck kriegt man ja nicht", sagt Sprenger. Salomon kritisiert, dass die Politik schlecht vorbereitet gewesen sei. "Unsere Fragen wurden nicht beantwortet." Was beide beklagen: "Dieses Desinteresse am Thema. Da wird die Schulsozialarbeit vorgestellt, und viele hören nicht hin und unterhalten sich untereinander. Das ist unhöflich", haben die zwei registriert. Das hält sie aber nicht ab, "mit möglichst vielen Leuten am Dienstag in den Stadtrat zu gehen, um für unser Anliegen zu werben".

2065 zugelassene Unterschriften für den Einwohnerantrag

2065 zugelassene Unterschriften stützen den Einwohnerantrag für die Beibehaltung der Schulsozialarbeit und damit die Entfernung der beschlossenen kw-Vermerke. "Bisher hat man unsere Position nur mit dem Hinweis "kein Geld, kein Geld" zurückgewiesen. Das reicht uns nicht", so Tanja Sprenger. So haben die Eltern beispielsweise die Frage gestellt, wie hoch der Einspareffekt für die Stadt tatsächlich wäre: 250 000 Euro wie die Verwaltung sagt, oder 184 000 Euro, wie die Eltern ausgerechnet haben. "Eine Differenz von 65 000 Euro ist schon erheblich", merkt Iris Salomon an. Sie wirft Stadt und Politik zudem vor, dass sie die möglichen Folgekosten außer Acht lassen.

Dass Lehrer, wie die Verwaltung es vorgeschlagen habe, die Aufgaben der Schulsozialarbeiter übernehmen könnten, schließen die engagierten Mütter aus. "Die Lehrer können keine Zusatzaufgaben übernehmen. Außerdem sind sie dafür gar nicht ausgebildet", weiß Salomon.

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