Wülfrath: „Frischer“ Wind in der Landwirtschaftskammer

Der erst 23-jährige Thorsten Frisch vertritt die Wülfrather Bauern in der Landwirtschaftskammer NRW.

Wülfrath. "Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer sicher heiß." Auf Bauernweisheiten müssen sich die Wülfrather Landwirte schon lange nicht mehr verlassen.

In Zeiten von klimatisierten Treckern und Biogasanlagen wandelt sich die Arbeit auf dem Bauernhof zunehmend und ist mit den Mühen und Plagen vergangener Tage nicht zu vergleichen.

Ein frischer Wind weht ab jetzt aber auch bei den Ortsvertretern der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Denn das Rennen machte bei den Wahlen zum Ortsvertreter der Wülfrather Landwirte der erst 23-jährige Thorsten Frisch, sein Stellvertreter ist Michael Schmahl.

"Etwas überrascht bin ich schon - aber positiv", schmunzelte Kreislandwirt Karl Bröcker nach Thorsten Frischs Wahl.

Dieser ist sich seiner Verantwortung bewusst und sieht seinem Ehrenamt voller Tatendrang entgegen. "Ich freue mich über das Vertrauen meiner Berufskollegen und kann bei schwierigen Fragen auch immer auf die Hilfe der Ehemaligen zählen", so Thorsten Frisch.

Sechs Jahre wird der neue Ortslandwirt nun Zeit haben, sich seinen Verpflichtungen zu stellen: Sitzungen, Versammlungen, persönliche Gespräche und Termine bis hin zu Empfängen und öffentlichen Veranstaltungen.

"Meine Aufgabe besteht vor allem darin, ein optimales Bindeglied zwischen den Wülfrather Landwirten, der Kommune und der Kreisstelle der Landwirtschaftskammer darzustellen", sagt Thorsten Frisch.

"Denn nur, wenn ein guter Kontakt zwischen diesen drei Parteien besteht, können die Interessen der Landwirte optimal vertreten werden."

Trotz seines jungen Alters bringt er viele wichtige Vorraussetzungen für das Amt bereits mit. Nach dem Abitur verwirklichte er sich zunächst seinen lang gehegten Berufswunsch und machte eine Ausbildung zum Landwirt.

Anschließend stieg er mit in den elterlichen Betrieb "Gut Berg" ein, der sich unter anderem auf die Selbstvermarktung von Rindfleisch spezialisiert hat. Dort heißt es allerdings nicht nur zusammen mit seinem Vater Peter 65 Hektar Acker zu bestellen und eine Herde Mutterkühe mit ihrer Nachzucht zu versorgen, sondern auch die betriebswirtschaftliche Arbeit am Schreibtisch zu beherrschen.

Zurzeit studiert Frisch Agrarwirtschaft in Soest und sammelte auch schon während eines Praktikums erste Erfahrungen bei der Kammer.

Nach sechs Jahren Amtszeit wollten sich die beiden Vorgänger Bernd Niermann und sein Stellvertreter Bernd Kneer nicht erneut wählen lassen.

"Da ich bereits auf der Kreisebene der Orts- und Kreisstellen der Landwirtschaftskammer sowie im Vorstand des Bauernverbandes tätig bin, wollte ich das Amt nicht erneut übernehmen. Außerdem bin ich ein Freund, jungen Menschen auch Verantwortung zu übergeben und habe deshalb Thorsten Frisch für die Wahl vorgeschlagen", sagte Bernd Kneer.

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