Vorsitzender des TV Blau-Weiß wandert nach Australien aus

Axel Große, Vorsitzender des TV Blau-Weiß, geht mit seiner Familie nach Sidney. Etwas Neues zu wagen, passe zu ihnen, sagt er. Zunächst sind vier Jahre Down Under geplant.

Wülfrath. „Die erste Reihe Kartons ist durchgearbeitet. Ob das hinterher alles passt?“ Alexandra Große schaut ihren Mann fragend an. „Es muss“, sagt er und lächelt. Axel Große lacht gerne und viel — ein Mensch mit positiver Grundhaltung. Das entspannt gerade in diesen Tagen. „Wir haben nur einen Container. Da muss gnadenlos aussortiert werden“, sagt er. Am 13. September geht der Flieger — und das Abenteuer für die vierköpfige Familie Große startet. Sie wandert — erst einmal für vier Jahre — nach Australien aus.

Sie seien Zugvögel, sagt der Vorsitzende des TV Blau-Weiß. „Öfter mal was Neues — das passt zu uns.“ Aber so groß wie die anstehende war bisher keine Veränderung. Der IT-Fachmann geht für seinen Arbeitgeber Axway nach Sidney. Er soll dort den Pazik-Asien-Markt sondieren und aufbauen. „Ich bin jemand, der eher was aufbaut, nicht einer, der verwaltet“, sagt er.

Tochter Flo ist fünf Jahre alt. „Sie war sofort begeistert, als wir ihr die Idee mitgeteilt haben“, erinnert sich Große. Sohn Max (14) sei da erst skeptischer gewesen. „Aber er freut sich jetzt auch.“ Er wird eine deutsch-internationale Schule besuchen. „Der Plan ist, dass er dort auch in vier Jahren sein Abitur baut“, so Große. An der Schule werde nach deutschen Vorgaben unterrichtet. „Das passt also.“

In Sidney werden die Großes zuerst im Hotel wohnen. „Mieten via Computer ist schwer. Die Besitzer oder die Agenturen wollen sehen, wer einzieht“, sagt er. Aber er habe keine Sorgen wegen der Wohnungssuche. „Der Wohnungsmarkt ist in Sidney sehr in Bewegung. Da ist immer was da. Da werden wir schnell fündig“, ist er zuversichtlich.

Jetzt sitzt er auf der Terrasse des Blau-Weiß-Vereinsheims, eine Tasse Kaffee vor sich auf dem Tisch. Er wird etwas stiller. „Das ist der Teil der ganzen Geschichte, der mir mit am meisten schwerfällt“, sagt er schließlich — und schaut auf die Anlage des Tennisvereins. „Ich bin gerne Vorsitzender des Vereins.“ Das alles zurückzulassen, schmerze schon. Sechs Jahre lang war er Jugendwart, seit zwei Jahren ist er Vorsitzender. „Inzwischen trägt die Arbeit des amtierenden Vorstands Früchte“, stellt er fest.

Axel Große steht für einen neuen Kurs im Verein. „Wir haben inzwischen wieder 450 Mitglieder — Tendenz steigend“, sagt er. Zuerst habe man mehr Kinder und Jugendliche für den Sport begeistert, „und nun kommen auch deren Eltern“. Die neuen Konzepte — wie eben auch Schnupperkurse für Erwachsene — würden greifen. „Ich fänd’ es schön, wenn dieser Kurs weiter entwickelt werden kann“, sagt er.

Den Nachwuchs sieht er bei Jugendwartin Nadja Altmann-Laschet in guten Händen. „Es wäre gut, wenn sich für den Vorstand ein Team finden würde“, fügt er hinzu. Auf die Suche für einen Nachfolger hat er sich längst begeben.

Je näher der Abreisetag rückt, „desto kräftiger rollt die Planungswelle auf mich zu“. Vor allem das Packen des 21-Fuß-Containers bindet Kraft und Aufmerksamkeit. „Und am Ende sind wir dann vor dem Container da. Der ist rund acht Wochen auf dem Seeweg unterwegs.“

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