Verkehrszählung: Kameras zählen Autos

Strichlisten haben ausgedient. Verkehrszählung in Wülfrath läuft vollautomatisch. Daten fließen in die Planung für das ehemalige Praktika-Areal.

Kameras an Laternenmasten filmten 24 Stunden in beide Richtungen.

Kameras an Laternenmasten filmten 24 Stunden in beide Richtungen.

Foto: Bahrmann, Simone (simb)

Wülfrath. Wer am Dienstagmorgen rund ums Gewerbegebiet Fliethe an Kreuzungen und Einfahrten zu den Märkten Menschen auf Campingstühlen erwartete, hielt vergeblich nach ihnen Ausschau. Niemand fertigte Strichlisten an oder klickte auf Handzählgeräte, um den Verkehr zu dokumentieren. Verkehrszählung 2014 funktioniert anders: Kameras übernehmen den Job der Verkehrszähler.

Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens wird diese Verkehrszählung nötig, weil der ehemalige Praktiker-Baumarkt umgebaut und erweitert werden soll. Auch für eine benachbarte landwirtschaftliche Fläche wird eine gewerbliche Nutzung in Erwägung gezogen. Wie wirken sich Nutzungsänderungen und Erweiterungen auf den Verkehr in diesem Areal aus? Dazu soll nach der Verkehrszählung ein Gutachten Aussagen treffen. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass dann auch über die Einbahnstraßenregelung auf der Alten Ratinger Landstraße neu gesprochen werden muss“, hatte Nina Bettzieche (Planungsamt) unlängst eine Option aufgezeigt.

Etwa ein halbes Dutzend Kameras — auf den ersten Blick nicht zu entdecken — waren 24 Stunden lang scharf geschaltet. In mehr als drei Metern Höhe waren die schwarzen Geräte an Laternenmasten befestigt. „Das sind Videokameras mit geringer Auflösung“, so Bettzieche am Dienstag.

Die Bilder sind demnach derart stark verpixelt, dass weder Kennzeichen und Personen zu erkennen sind, aber Verkehrsteilnehmer dennoch zugeordnet werden können. „Wir können schon nach Fahrzeugtyp zum Beispiel unterscheiden: Ist es ein Lkw, ein Auto oder ein Motorrad.“

Auch Fahrradfahrer oder Fußgänger können unterschieden, aber nicht erkannt werden“, sagte Bettzieche, „Ladeneingänge wurden aber nicht aufgenommen“. Die Aufnahmen sollen zeitnah gelöscht werden.

Im Mai soll im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung die Offenlegung des Bebauungsplanes beschlossen werden. Dann muss auch das aus der Verkehrszählung resultierende Gutachten vorliegen.

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