Velbert: THW bezieht neues Domizil

Im Gewerbegebiet am Hixholzer Weg haben die Helfer nicht nur mehr Platz, sondern sie können auch schneller ihre Einsatzstätten erreichen.

Velbert. Die Computer sind installiert, auf den Fensterbänken sorgen erste Topfpflanzen für einen grünen Touch, und selbst die Spinde in den Umkleideräumen sind schon belegt. Langsam, aber sicher nimmt die neue Bleibe des Technischen Hilfswerks (THW) wohnliche Formen an.

Seit Anfang des Jahres sitzt die Velberter Dienststelle der Zivilschützer in dem Gewerbegebiet am Hixholzer Weg. "Der Umzug war schon eine gewaltige Schlepperei", sagt THW-Chef Dirk Brus(34). "Aber sie hat sich gelohnt." Auf 500 Quadratmetern wurde in dem Industriegebäude mit der Hausnummer 22 die komplette erste Etage angemietet. "Wir mussten nicht mal renovieren", so Brus. "Die Firma, die hier zuvor ansässig war, hat uns alles in einem erstklassigen Zustand hinterlassen."

Bis dahin residierte das THW acht Jahre lang an der Röttgenstraße. Weil der Besitzer der Räumlichkeiten, ein Schrotthändler, aber Expansionspläne hegte, mussten sich die Helfer nach einem neuen Standort umsehen. "Wir haben uns an der Röttgenstraße zwar wohl gefühlt, aber unterm Strich sind wir jetzt besser dran", sagt THW-Pressesprecher Nico Johann (28). "Wir haben mehr Platz, alles ist geräumiger, und außerdem ist unser Posten jetzt auf Velberts höchstem Punkt. Ergo geht es bei jedem Einsatz zunächst bergab. Mit unseren schweren Lkw ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Außerdem sind wir noch ein Stück zentraler gelegen und so auch schneller in Neviges oder Tönisheide."

Einziges Noch-Manko: Die Garage für den Fuhrpark direkt nebenan ist noch nicht ganz fertig, so dass die vier Zwölftonner und die beiden Mercedes-Sprinter bei der Feuerwehr zwischengeparkt werden müssen.

Die Einsatzpalette der Katastrophenschützer ist vielfältig. Im vergangenen Jahr reichte sie von der Streckensicherung beim Velberter Radrennen bis zum Großeinsatz nach den verheerenden Gewittern in den Sommerferien. "In diesen Fällen werden wir von der Polizei, der Feuerwehr oder der Kommune um Hilfe gebeten", sagt Johann. "Auf lokaler Ebene organisieren wir uns dann selbst." Auf Bundes- oder gar internationaler Ebene laufen die Fäden beim THW-Hauptsitz in Bonn zusammen. So war Johann im Jahr 2001 zehn Tage beim Elbhochwasser in Magdeburg im Einsatz. Für Dirk Brus ging es sogar schon nach Afrika: zur humanitären Hilfe in die Krisengebiete im Kongo und in Ruanda. "Das ist aber eher selten der Fall", betont das Duo. "In der Regel sind wir in der Region unterwegs."

51 Aktive zählt das THW in Velbert derzeit, 126 Mitglieder sind es insgesamt, darunter 31 Jugendliche. "Nachwuchsprobleme haben wir keine", sagt Dirk Brus. "Für viele ist dies vor allem ein interessantes Hobby." 98 Prozent aller bundesweit etwa 80000THW-Mitglieder sind übrigens Ehrenamtler - ähnlich, wie es bei der Freiwilligen Feuerwehr der Fall ist.

Abwechslungsreich wird es aber auch in der einsatzfreien Zeit. Dafür sorgt im neuen Domizil am Hixholzer Weg ein Aufenthaltsraum, der es in sich hat. Ob nun eine selbst gebaute Theke mit Zapfanlage, Billardtisch, Spielautomat oder ein echter Pizza-Ofen in der Großküche daneben - es fehlt an nichts. Dirk Brus: "Schließlich darf nie vergessen werden: Das hier beim THW ist trotz aller Ernsthaftigkeit unser Hobby."

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