Velbert: Notfall in der Rathaus-Klinik

Karneval: Bevor Prinzessin Babett I. und ihr Gefolge am Donnerstag die jecke Macht übernehmen konnten, musste erst der Kämmerer aus dem Koma gebützt werden.

Velbert. Notfall im Rathaus - der Kämmerer ist kollabiert! Ein Fall für Professor Brinkmann und sein Team, die den städtischen Verwaltungstempel am Donnerstag in die "Schwarzwaldklinik" verwandelt hatten. Doch der Ärzte Kunst war vergebens: Erst der holden Prinzessin BabettI. gelang es, den Hüter der städtischen Finanzen ins Leben zurück zu bützen und als Lohn den Rathausschlüssel entgegenzunehmen.

Ganz in Weiß mit einem Stethoskop verteilten der Professor alias Bürgermeister Stefan Freitag und seine Assistenzärzte und Krankenschwestern im Rathausfoyer Spritzen - Hochprozentiges zur oralen Einnahme -, während die Rathaus-Mitarbeiter Klaus Peplies und Ludwig Neuwinger als "Peppy’s Band" die versammelten Narren in Stimmung brachte.

Prinzessin Babett war mit ihrem Hofstaat gerade eingetroffen, als die Feuerwehr vorfuhr: "Platz machen, ein Notfall!", mit diesem Ruf schleppten Feuerwehrmänner eine Krankentrage ins Foyer. Es war Sven Lindemann, der Kämmerer, in offensichtlich übler Verfassung, denn sofort nahmen Ärzte- und Schwesternschaft die Behandlung auf.

Doch selbst die großen Finanzspritzen, die Professor Freitag dem Patienten zu den Klängen von "Ich brauch ’ne Spritze mit ganz viel Geld" (zur Melodie von Matthias Reims "Verdammt, ich lieb dich") in die Rippen rammte, sorgten nicht für Besserung.

In Versform übergab der Klinikchef den Fall an die Prinzessin ab: "Der Virus heißt Weltwirtschaftskrise, auch Velbert hat schon viele Miese. Längst haben wir alles ausprobiert, doch nun ist uns auch noch der Kämmerer kollabiert!" Allerdings hatte er noch einen sehr speziellen Therapievorschlag parat - die Villa Herminghaus betreffend. Saniert als Freudenhaus, könnten dort doch hübsche Vergnügungssteuereinnahmen fließen.

Schließlich musste aber doch Prinzessin Babett ran. Wenn sie es schaffe, den Kämmerer zu wecken, dürfe sie regieren mit ihren Jecken, lautete das Versprechen. Mit Bützen allein war es aber nicht getan - erst nach dem dezenten Angriff auf einige kitzlige Stellen entschloss sich der städtische Finanzminister, aus dem Koma zu erwachen. Den Rathausschlüssel durfte die Prinzessin behalten: "Dann kannst Du die leeren Kassen verwalten", so das Angebot des Stadtchefs an die Narrenchefin.

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