Velbert: Geordneter Stabwechsel bei der CDU

Mit großer Mehrheit hat der CDU-Stadtverband Torsten Cleve (41) zum neuen Vorsitzenden und Nachfolger von Bernd Tondorf gewählt.

Velbert. Um 20.55 Uhr war ausgezählt. Und Torsten Cleve konnte aufatmen. "Ich nehme die Wahl an", rief er in der Mitte einer Gratulantentraube stehend in den voll besetzten kleinen Saal des Forums.

Mit einer satten Mehrheit - 66 Ja-, fünf Nein-Stimmen, vier Enthaltungen - wählte der CDU-Stadtverband den Diplom-Mathematiker aus Langenberg zum neuen Vorsitzenden.

Er kündigte an, seinen Amtsvorgänger "nach einem halben Jahr Ruhezeit zu reaktivieren. Bernd Tondorf (68) soll eine Senioren Union in Velbert mit ins Leben rufen".

Dass sich Tondorf einer besonderen Wertschätzung erfreut, wurde in vielen Redebeiträgen deutlich. So dankten zum Beispiel Landtagsabgeordneter Marc Ratajczak und, für die CDU Wülfrath, Ella Gawrych dem scheidenden Vorsitzenden für dessen Arbeit. Acht Jahre lang stand er an der Spitze der Christdemokraten. Er übernahm eine Partei, "die damals in der Not war", erinnerte er sich.

Seither habe man sich wieder als Gemeinschaft gefestigt: "Ohne die CDU ist im Rat keine Mehrheit denkbar", sagte Tondorf. In seiner Amtszeit musste der Stadtverband insgesamt neun Wahlen bestreiten. "Der neue Vorstand hat erst einmal Zeit und kann sich finden. Erst 2013 müssen die Kandidaten für die Kommunalwahl 2014 aufgestellt werden."

Eine "Zeit des Umbruchs" hat CDU-Kreisvorsitzender Jan Heinisch ausgemacht. Die Partei verändere sich. Er hoffe, dass sich die CDU von unten nach oben bewege. Und er rief seine Parteifreunde auf, "inhaltlich, nicht effekthascherisch Themen zu vertreten".

Eine neue politische Diskussionskultur mahnte der neue Vorsitzende Cleve (41) an. Die wahlkampffreie Zeit müsse genutzt werden, um "mehr politisch zu diskutieren". Als Velberter Themen setzte er die Haushaltssituation und die Frage "zweite Gesamtschule, ja oder nein?" auf die Agenda.

Bürgermeister Stefan Freitag, der bei seiner Wiederwahl 2009 der gemeinsame Kandidat von CDU, SPD und FDP war, hatte zu Beginn der Versammlung die CDU-Fraktion als stärkste Kraft im Rat gewürdigt. Gerade in diesen finanziell schweren Zeiten spiele sie eine konsequente Rolle. Sparen bedeute nicht, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen, sondern die Bereitschaft, unpopuläre Entscheidungen zu treffen.

"Die CDU hat sich beim Sparen nicht wie einige anderen Parteien weg geduckt, wenn ein vom Sparkurs Betroffener ,Aua’ gerufen hat." Freitag lobte die Politik in Velbert aber auch in Gänze und brach eine Lanze für das "Ehrenamt Lokalpolitiker". Da werde in der Breite großer Zeiteinsatz geleistet.

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