Velbert: Fast ein Heimspiel für Constantin Lücke

Nach Engagements in Hamburg, Erlangen und Nürnberg ist der Velberter jetzt an der Komödie Düsseldorf zu sehen.

Velbert. Ein Gespür für die Faszination des Berufs hatte er schon immer. Bevor Constantin Lücke aber eine klassische Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover begann, ging er erstmal nach North Devon. Um dort Schafe zu hüten. Nein, der gebürtige Velberter wollte nicht noch mal in aller Ruhe und Abgeschiedenheit nachdenken, ob die Schauspielerei das Richtige für ihn sei. "Das wusste ich seit der Oberstufenzeit", erinnert sich der heute 31-Jährige.

Der Velberter hat nicht den typischen Weg über die Schultheater-AG genommen, sondern trat am Nikolaus-Ehlen-Gymnasium, an dem er sein Abitur machte, zunächst ins Schulorchester ein. Denn ebenso wie seine Geschwister - er ist der jüngste von drei Brüdern - spielt Constantin Lücke Geige. "Meine Kumpels standen oben auf der Bühne und schauspielerten und ich saß im Orchestergraben."

1998, bei der Musicalproduktion "Adam" der Velberter Musik- und Kunstschule, war Lücke dann zum ersten Mal als Darsteller dabei. "Und ich war sofort Feuer und Flamme". Den Eltern beizubringen, was er zukünftig beruflich machen wollte, sei nicht so schlimm gewesen. "Die reagierten ziemlich locker."

Weil aber zwischen Abitur und Studienbeginn genug Zeit war und er raus aus Velbert wollte, machte er "so allerlei". Neben einem Praktikum beim Fernsehen gehörte dazu der Ausflug nach North Devon. Nach der Schauspielausbildung folgten Engagements an den Hamburger Kammerspielen, dem Staatstheater Nürnberg und dem Theater Erlangen. Und seit Januar spielt Lücke an der Seite von Thomas Freitag an der Komödie Düsseldorf in "Der Priestermacher".

Über seinen Beruf schwärmt er - die Aufregungen der Bühne, die Lust an der Verwandlung. Aber er hat auch durchaus Zweifel. "Als Schauspieler hat man Durststrecken, und diese Phasen sind nicht lustig." Und richtig sauer wird der sonst so charmante Mann, der sich selbst als "optimistischen Realisten" beschreibt, wenn es um Casting- und sonstige Shows geht, bei denen suggeriert wird, alles sei einfach und immer nur schön.

Mit Velbert verbinden den Wahl-Berliner die Erinnerungen "an eine tolle Kindheit und Jugend", außerdem die Eltern und zwei, drei alte Freunde. Wenn er mit dem "Priestermacher" keine Vorstellung hat und nicht gerade sportlich aktiv ist - Yoga und Schwimmen gehören zurzeit zu seinen Lieblingsbeschäftigungen - , fährt er in die alte Heimat. "Es ist schon faszinierend zu beobachten, wie die Stadt sich verändert."

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