Velbert: Drei weitere Kinder mit Grippe-Verdacht

Bei den kleinen Artisten im Ferien-Zirkus flossen nach der Absage der Vorstellungen die Tränen. Die Eltern werden gebeten, ihre Kinder bis einschließlich Montag von anderen fernzuhalten.

Velbert. "Bei den Kindern flossen natürlich die Tränen. Sie haben die ganzen Tage so fleißig geprobt - deshalb tut uns die Absage der Zirkusvorstellungen auch furchtbar leid", sagt Viola Meseberg-Dunkel von der Fachabteilung Bildung und Sport der Stadt. Doch nachdem ein neunjähriger Junge, der seit Sonntag an dem Ferienangebot teilgenommen hatte, definitiv an der sogenannten Schweinegrippe erkrankt ist, sei die sofortige Beendigung des Zirkusprojekts aus Sicht der Stadt vorsorglich notwendig gewesen.

Am Samstag sollten im Zelt auf dem Sportplatz Am Wasserturm zwei Aufführungen stattfinden, bei denen viele Angehörige und Freunde der 104 kleinen Artisten auf dem Rängen gesessen hätten - mit der Gefahr, sich möglicherweise ebenfalls anzustecken. "Alle Eltern, mit denen ich gesprochen habe, hatten volles Verständnis für die Entscheidung", sagt Meseberg-Dunkel, die das Ferienangebot bei der Stadt koordiniert.

Das bestätigt auch Martin Kasprzik, Sprecher des Kreises Mettmann. Die Velberter Schulverwaltung hatte am Donnerstag sofort Kontakt zum Kreisgesundheitsamt aufgenommen, nachdem der Vater die Grippeerkrankung seines Sohnes gemeldet hatte. Die Familie war zuvor im Urlaub gewesen - "aber nicht in Spanien", so Kasprzik. Wie bei den anderen bislang im Kreis Mettmann bekannten Influenza-Fällen verlaufe die Krankheit bei dem Kind milde.

Beim Gesundheitsamt haben sich am Freitag die Eltern von drei weiteren Kindern gemeldet, weil sie den Verdacht haben, ihr Nachwuchs könnte sich im Zirkus angesteckt haben. Sie waren beim Arzt, "ein Befund liegt aber noch nicht vor", so der Kreissprecher gestern.

Allen Eltern war am Donnerstagnachmittag an der Kastanienallee ein Informationsschreiben des Gesundheitsamtes mit Verhaltenstipps mitgegeben worden. Darin werden sie gebeten, ihre Kinder bis einschließlich Montag von anderen Kindern und krankheitsanfälligen Personen fernzuhalten, um eine unbeabsichtigte Weiterverbreitung der Krankheit einzudämmen. In der Regel dauert es ein bis sieben Tage, bis nach einer Ansteckung erste Symptome auftreten.

Der erkrankte Neunjährige hatte Sonntagabend und Montag am Zirkusprojekt teilgenommen. "Wir wissen von Eltern, die sich sogar ein paar Tage frei genommen haben, um mit ihren nicht erkrankten Kindern zu Hause zu bleiben", sagt Martin Kasprzik. Lediglich der Neunjährige selbst dürfe aber derzeit nicht auf die Straße.

Neben den beiden Zirkuspädagogen von ZappZarap haben auch 13 von der Stadt engagierte Betreuer bei der Ferienmaßnahme mitgemacht. Bisher sind offenbar alle fit - Viola Meseberg-Dunkel ist bis Freitagmittag kein Krankheitsfall bekannt geworden. Für den Zirkus selbst gibt es laut Kreisverwaltung keine Einschränkungen. Das Virus wird nach derzeitigem Wissensstand durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen etc.) über die Luft übertragen. "Es gibt nach den Hygienerichtlinien deshalb aus Sicht des Gesundheitsamtes keine Einschränkungen für den Zirkusbetrieb", sagt Martin Kasprzik.

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