Velbert: Die Engel in der Budengasse

Der erste adventliche Künstlermarkt bekommt durchweg gute Noten.

Velbert-Neviges. Durchweg begeistert zeigten sich die Besucher des ersten vorweihnachtlichen Künstlermarktes in der City - der allerdings mehr Zuspruch verdient hätte. Erst nachmittags füllte sich die Stadt deutlich. Die zahlreichen Büdchen auf der Elberfelder Straße waren stimmungsvoll geschmückt, boten Selbstgefertigtes rund ums bevorstehende Fest, und auch der Handel hatte die Geschäfte Samstag und Sonntag geöffnet.

Die Einzelhändler zeigten sich mit dem Umsatz zufrieden. "Wir hatten bisher gut zu tun", sagt etwa Karsta Kientop von der Mode-Ecke. Die Leute seien viel gelöster als unter der Woche: "Das war eine ganz andere Atmosphäre." In der Buchhandlung Rüger berichtet Elke Lassen, dass vor allem viele Kinder- und Jugendbücher über den Tresen gingen, aber auch Romane, Reiseliteratur oder Kalender waren gut gefragt: "Ich kann jetzt schon sagen, dass die Aktion ein Erfolg ist", zieht die Buchhändlerin am Samstag nachmittag eine erste Bilanz.

Ein bisschen mehr Leben in der City erhofft sich Vera Bramigk vom Service-Center Neviges. "Da hat Neviges was Schönes auf die Beine gestellt", findet Björn Gärtner. Seine Zwillinge Niklas und Tristan haben gerade den Bauchredner auf der Bühne am Brunnen bestaunt, jetzt bummelt die Familie durch die Budengasse. Auch den Sindts gefällt der Markt: "Ich habe noch ein paar Ideen für Weihnachtsgeschenke gesammelt", berichtet Jörg Sindt. Die Töchter Sara (9) und Maria (3) haben gerade beim Nikolaus ihre Stiefel deponiert, die sie am 6. Dezember gefüllt wieder abholen wollen. Der Mann im roten Mantel heißt im Zivilleben Gunnar Rother, ist zweiter Vorsitzender der Wirtschaftsförderungsgemeinschaft (WGN). In Begleitung der zwei "Engelchen" Carola Schröder und Claudia Dornieden ist er auf dem Servicemobil der WGN unterwegs.

"Eine sehr nette Atmosphäre" bescheinigt Gabriele Albrecht dem Wallfahrtsort. Die Wuppertalerin gießt, brennt und bemalt in Keramik und Ton, war erstmals beim Laternenfest in Neviges und ist gern wiedergekommen. Auch Elke Drecker findet an dem Markt Gefallen: "Nachmittags lief es ganz ordentlich", so die Schwelmerin, die ebenfalls weihnachtliches Kunstgewerbe anbietet.

Eher seltsam muten bei diesem Wetter einige Hartgesottene an, die dick eingemummelt unter dem Vordach der Passage sitzen und heißen Kaffee aus dem Eiscafé Claudio und Daniele genießen. Bei dieser Kälte? Zur Erklärung hebt einer der Gäste die mit einer Zigarette bestückte Hand - "wir müssen draußen bleiben", heißt es neuerdings dank des Rauchverbotes in Gaststätten.

"Ziel erreicht", bilanzierte am Sonntag Gunnar Rother, wenn auch nicht so viele Besucher wie beim Laternenfest kamen. Bis jetzt habe es keine negativen Stimmen gegeben. Der Nikolaus, der am Sonntagnachmittag bereits 50 Stiefelchen zum Füllen entgegen genommen hatte, machte auch einen Abstecher zum Adventsmarkt des Kirchenchores am Mariendom: "Wir befruchten uns gegenseitig", sieht Rother in den zeitgleichen Veranstaltungen in Neviges keine Konkurrenz. Die vermutet er eher in den Nachbarstädten.

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