Velbert: Ausstellung - Comics mit dem Copic-Stift

In der Sparkasse Velbert sind die prämierten Werke von jungen Menschen zu sehen.

Velbert. Große, dunkle Kulleraugen schauen aus dem puppenähnlichen Gesicht von der Leinwand. Gelbblondes Haar umgibt den zierlichen Kopf des gezeichneten Mädchens.

Die gefalteten Hände, kleine Flügel am Hinterkopf und ein schwebender Kreis über dem Mädchen lassen auf eine tiefere Bedeutung der Fantasy-Zeichnung schließen.

"Das Mädchen auf dem Bild ist eine sehr gute Freundin von mir", stellt die Künstlerin Melanie Geier die Persönlichkeit hinter der Comic-Zeichnung vor.

Melanie ist 13 Jahre alt und hat ganz spontan an dem Jugendwettbewerb der Musik- und Kunstschule Velbert teilgenommen.

"Nur ein paar Tage vor dem Einsendeschluss habe ich ein Plakat von dem Wettbewerb gesehen und mich dann sofort hingesetzt und an die Arbeit gemacht", erzählt Melanie.

Jetzt wurden die besten Werke des Jugendwettbewerbs in der Sparkasse Velbert ausgezeichnet und ausgestellt. Vor allem das Thema des Zeichenwettbewerbs hat es der Schülerin angetan. Fantasy- und Märchenzeichnungen durften abgegeben werden und sich dem Urteil der Jury unterziehen.

"Vorraussetzung war, dass man keine bekannten Fantasy-Figuren malt, sondern sich selbst etwas überlegt. Daher habe ich versucht, den Charakter und das Aussehen meiner Freundin in der Zeichnung umzusetzen", so Melanie.

Melanies Bild ist in einem Shojo-Stil gezeichnet, der charakteristisch für japanische Comics ist. "Im Moment ist diese Art des Zeichnens bei den jungen Mädchen super beliebt", erklärt Dieter Sander-Manzek, Leiter der Kunstschule Velbert.

In ihrer Freizeit beschäftigen sich die Mädchen viel mit japanischen Comics, sehen Fantasy-Sendungen im Fernsehen und japanische Manga-Animationen.

Jeden Donnerstag trifft sich eine Gruppe von rund zehn Mädchen und Jungen in der Kunstschule zu einem Kurs, um ihrem Hobby nachzugehen und neue Techniken zu lernen. In dieser Gruppe entstand auch der Wunsch, die eigenen Werke einmal einem breiten Publikum zu zeigen.

In dem Kunstkurs am Donnerstag hat die 13-jährige Aileen Kröger zum Beispiel das Zeichnen und Malen mit Copic-Stiften kennen gelernt. "Diese Stifte sind den Filzstiften sehr ähnlich, nur dass sie flächiger malen und das Bild nachher aussieht, als hätte man es am Computer erstellt", erklärt die Schülerin.

Insgesamt drei Bilder hat Aileen abgegeben, an denen sie lange gearbeitet hat. Zwei ihrer Zeichnungen gefielen der Jury so gut, dass die Schülerin einen der fünf Hauptpreise ergattern konnte. "Die Auszeichnung bedeutet mir wirklich sehr viel, und jetzt will ich auch auf jeden Fall weitermachen", freut sich Aileen über die Auszeichnung.

Besonders Aileens Buntstiftzeichnung von den sieben Geißlein und dem bösen Wolf im Comic-Stil fand die Jury eindrucksvoll.

Während Melanie Geier ihr Hobby später gerne zum Beruf machen würde, soll das Zeichnen bei Aileen Kröger auch in Zukunft nur ein Hobby bleiben. "Ich will später mal Archäologin werden", sagt Aileen.

"Der erste Wettbewerb ist toll gelaufen", freut sich besonders Kunstschulleiter Sander-Manzek. "Die Jugendlichen haben hier eine Möglichkeit zur kulturellen Mitgestaltung in ihrer Stadt."

Ab jetzt erarbeitet der Kunstschulleiter bereits mit seiner Jury Eric Fritsch und Patricia Dabrowski das Thema für den nächsten Jugendwettbewerb.

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