Tönisheide: Die Kraft der kleinen Schritte

Der Bürgerverein Tönisheide will beim Thema Bolzplatz am Ball bleiben und in Sachen Ashland-Unfall nachhaken.

Tönisheide. Demokratie bedeutet nicht nur, als Bürger bei der Wahl sein Kreuzchen zu machen: "Man kann sein Recht wahrnehmen und sich einmischen.

Man kann sagen: Hier stimmt was nicht, hier läuft was falsch, hier fehlt was", sagte Monika Hülsiepen, Vorsitzende des Bürgervereins Tönisheide, am Sonntag beim gut besuchten Neujahrsempfang des Vereins im evangelischen Gemeindehaus.

In diesem Sinne engagiert sich der Verein bereits seit 102 Jahren für den Ortsteil - und will darin auch nicht nachlassen.

Monika Hülsiepen über die inzwischen mehr als vier Jahre dauernde Suche nach einem Standort

So kündigte die Vorsitzende an, man werde beim Thema Bolzplatz am Ball bleiben. Seit Jahren drängt der Verein darauf, dass ein neuer Platz geschaffen wird.

Gäbe man Zitate von Bürgermeister Stefan Freitag, in denen dieser die Bedeutung von Kindern und des bürgerschaftlichen Engagements beschwört, in einen Mixer, "kommt bestimmt ein Bolzplatz für die Tönisheider Jugendlichen dabei heraus", meinte Monika Hülsiepen.

Nachhaken will der Bürgerverein auch in Sachen Ashland-Chemieunfall. Bei der Firma und der Feuerwehr soll abgefragt werden, welche Konsequenzen aus dem Störfall Ende August gezogen und umgesetzt wurden. Über die Ergebnisse soll bei der Jahreshauptversammlung im März informiert werden.

Am 4. und 5. September wird "op Tönisheid" ein besonderes Fest stattfinden. Dann nämlich gibt es seit 30 Jahren den Kirchplatz. Zu der Veranstaltung, die die Kirchengemeinden vorbereiten, will der Bürgerverein eine Ausstellung beisteuern.

Noch nicht terminiert ist ein Gesprächsabend mit dem Bürgermeister. Dieser habe sein Kommen in der ersten Jahreshälfte aber zugesagt, kündigte Monika Hülsiepen an.

Ausdauer und gemeinschaftliche Anstrengungen benannte die Vorsitzende als Erfolgsrezept auch für die Arbeit des Bürgervereins. "Die Kraft der kleinen Schritte kennen wir schon lange, denn selten klappt etwas auf Anhieb. Aber mit vielen kleinen gemeinsamen Schritten kann man etwas erreichen."

Gute Vorsätze, so meinte Pfarrer Wolfhard Günther, brauche man hinsichtlich der Gemeinschaft auf Tönisheide jedenfalls nicht zu fassen: "Da brauchen wir nichts zu ändern, das klappt hier prima."

Auch Vize-Bürgermeister Bernd Tondorf, die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese und CDU-Landtagsabgeordneter Marc Ratajczak würdigten in ihren Grußworten den Einsatz des Bürgervereins. "Kritik bekommen wir als Politik genug. Wir brauchen Anregungen, um Dinge in Bewegung bringen zu können", sagte Tondorf.

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