Tierschutz in Neviges: Verein "Tiere in Not" zieht an den Krüdenscheider Weg

Fundtiere, die das Heim Am Brangenberg nicht aufnehmen kann, finden demnächst in Neviges ein Zuhause auf Zeit.

Neviges. "Tiere in Not", der Tier- und Naturschutzverein Velbert- Langenberg, bekommt ein neues Domizil in Neviges: Nach fünf Jahren am Hackland in Velbert mussten die Tierschützer jetzt eine neue Bleibe suchen und wurden am Krüdenscheider Weg fündig.

Erst im März 2003 hatte Vorsitzende Uta Schokolinski-Nielsen das kleine Häuschen mit dem riesigen Außengelände in Velbert bezogen und dort eine Auffangstation für Papageien und Sittiche sowie eine Tierpension eingerichtet.

Schnell wurde die Adresse zwischen Langenberger Straße und Bleibergquelle in der Folge zur Anlaufstelle für alle Fundtiere in Not, die keine Unterkunft im städtischen Tierheim Brangenberg finden konnten: Kaninchen, Meerschweinchen und Katzen ebenso wie Chinchillas und Frettchen oder verunglückten Vögel und Wildtiere. Erst vor einigen Tagen fand beispielsweise ein herrenloses Schäfchen Aufnahme bei der Velberterin und ihrem Mann, die versuchen, die Tiere anschließend in gute Hände weiterzuvermitteln.

Nachdem sich jedoch jemand wegen des Lärms der Tiere beschwert hatte ("Das war nicht einmal ein Anwohner", so Uta Schokolinski), stellte die Stadt fest, dass eine Nutzungsänderung für den Standort hätte beantragt werden müssen, die jedoch am Hackland nicht genehmigungsfähig war.

Nach einem Jahr Suche bot sich das Gelände am Rande von Neviges als ideal an: Dem Vorbesitzer war bereits eine Tierhaltung genehmigt worden, so die 54-Jährige. Daher gibt es bereits 30 Außen- und sechs Innenvolieren samt Wärmehäusern. Die ganze Anlage haben Schokolinski-Nielsen und ihr Mann Roy nun privat gekauft.

Der Außenbereich soll jetzt auch offiziell Auffangstation des Vereins "Tiere in Not" werden. Um die Außenanlagen herrichten zu können, braucht der Verein jedoch die Unterstützung von Sponsoren. So müssen an den Tierhäusern allein 200 Quadratmeter Dachfläche eingedeckt werden. Willkommen sind aber nicht nur Geld- oder Sachspenden, auch ehrenamtliche Helfer, vor allem mit handwerklichen Fähigkeiten, werden händeringend gesucht.

Im Frühjahr soll der Umzug erfolgen, und zwar an einem Wochenende mit sämtlichen derzeit 150 Tieren: "Wir können sie keinesfalls an einem Standort alleinlassen und etwa abschnittsweise umziehen", erläutert Roy Nielsen. Danach müssen am Hackland die Käfige abgebaut werden, so der 50-Jährige, der beruflich Volieren und Käfige baut und vertreibt.

Ausbauen will das Ehepaar außerdem seine Tierpension mit Tagespflege, die zum Beispiel Hunden betreut, wenn Herrchen oder Frauchen tagsüber arbeiten gehen.

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