Stadt sucht Wohnkonzepte

Die Einwohnerzahl soll stabil bleiben. Dazu arbeitet die Stadt an Lösungen für das Wohnen in den Stadtteilen.

Prognosen sagen Wülfrath bis 2025 eine Schrumpfung auf nur noch 17 000 Bürger voraus. Hochhäuser, wie hier in der Ellenbeek, werden dann vielleicht abgerissen, weil keine Nachfrage mehr da ist.

Prognosen sagen Wülfrath bis 2025 eine Schrumpfung auf nur noch 17 000 Bürger voraus. Hochhäuser, wie hier in der Ellenbeek, werden dann vielleicht abgerissen, weil keine Nachfrage mehr da ist.

Foto: Ulrich Bangert

Wülfrath. Wülfrath ist die kleinste Stadt im Kreis Mettmann. 22 000 Einwohner — im Vergleich dazu ist Ratingen mit mehr als 90 000 eine Weltstadt. Es geht jedoch noch kleiner. Prognosen sagen Wülfrath bis 2025 eine Schrumpfung auf dann nur noch 17 000 Bürger voraus. Manches verschlafene Nest auf der Schwäbischen Alb hat mehr.

„Wir wollen jedoch nicht unter 20 000 sinken und eine lebenswerte Stadt bleiben“, sagt Karsten Niemann, Leiter der Wirtschaftsförderung. Nun reicht „wollen“ alleine nicht aus, um Prognosen zu ändern. Daher arbeitet sich bis Jahresende ein Planungsbüro durch die Schichten urbaner Strukturen. Heraus kommt das „Handlungskonzept Wohnen“.

„Da geht es um Antworten auf Fragen, welchen Wohnraum wir vorhalten müssen, wie es in den Quartieren aussieht, welche Zielgruppen wie ansprechen wollen und wie wir dies schaffen“, sagt Christiane Singh, die Leiterin des Planungsamts.

Eine Zielgruppe ist gesetzt: Familien sollen zuziehen. Ob in Eigentum oder in Mietwohnungen, spielt dabei keine Rolle. Niemann: „Das ist ein schmaler Grat. Wir wollen auch ältere Menschen, aber wir wollen keine Stadt 65 + werden.“

Daher müsse geklärt werden, was mit Wohngebieten geschieht, wenn die älteren Bewohner dort sterben. „Ich meine den Flehenberg und Randlagen von Rohdenhaus“, sagt Niemann und Singh ergänzt: „Es kann sein, dass in 40 Jahren Wohngebiete abgerissen werden.“ Auch die Hochhäuser in der Ellenbeek seinen „irgendwann abbruchreif, wenn die Nachfrage nicht mehr da ist“.

Bedarf sehen hingegen sowohl Singh als auch Niemann in der Notwendigkeit, den Sanierungsbedarf dort zu prüfen, was früher Stadtteil genannt wurde und heute Quartier heißt: Wo fehlt ein Spielplatz, wo hapert es mit der Anbindung an ÖPNV?

Singh ist überzeugt, dass die Besitzer eher nachlässig gepflegter Häuser dadurch motiviert werden, „ihre Immobilien aufzumöbeln“, wenn sich um sie herum etwas tut.

Die Umsetzung all dieser Konzepte wird mehrere Jahre dauern. Die Bürger werden daran beteiligt — in Form von Informationsveranstaltungen und Arbeitsgruppen, die gegründet werden.

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