Spring: Stadt plant Test-Tröpfeln

Noch in diesem Monat soll es einen ersten Probelauf im Spring geben.

Wülfrath. In der Trockenwand im Spring soll es noch in diesem Jahr tröpfeln — zumindest testweise. Das kündigt die Stadt auf Nachfrage der WZ an: „In den kommenden zwei, drei Wochen wird es einen Testlauf geben“, versichert Stadtsprecherin Franca Calvano. Damit wäre die mehr als zwei Jahre währende Posse vorläufig beendet.

Lippen werden zugekniffen, Augen drehen sich: „Nicht das Thema.“ In der Verwaltung sind viele nicht gut auf den Spring und die Bewässerung zu sprechen. Und doch kann man den Verantwortlichen die Nachfrage nicht ersparen: Was ist denn nun? Spätestens in diesem Sommer sollte es doch zwischen den Steinen der Trockenwand des Springs rieseln? Schließlich hatte der Rat im Frühjahr eine Billigvariante abgenickt, deren Realisierung aber auch auf sich warten lässt.

Der Spring, die Trockenmauer, das Tröpfeln — eine Wülfrather Posse: Im Jahr 2011 eingeweiht, fehlte der allseits gelobten neuen Fußgängerzone der versprochene Clou: „Tröpfeln, glucksen, sprudeln: Im Spring soll es feucht werden.“ Das hatte Landschaftsarchitekt Peter Davids im Oktober 2010 angekündigt. Doch bei der Einweihung wurde das Nass im Sprung vermisst. Erst 2012 räumte die Stadt schließlich ein, dass diese ursprüngliche Planung gar nicht zur Umsetzung zur Debatte stand.

Eine moosige und immer-feuchte Wand war einfach nicht zu finanzieren — nur, dass das der Lokalpolitik im Laufe des Verfahrens nie mitgeteilt wurde. Waren einst 3500 Euro veranschlagt, hätte eine Realisierung tatsächlich 20.000 Euro gekostet. „Ein Kommunikationsdefizit“, entschuldigte sich seinerzeit Bürgermeistern Claudia Panke, die aber stets bekräftigte hatte: „Ich will es tröpfeln sehen.“

In diesem Monat soll es so weit sein. Laut Franca Klippel sind in die Wand Abdecksteine bereits eingebaut. „Für diese Arbeiten war eine längere Trockenperiode nötig“, gibt sie eine Auskunft aus dem Planungs- und Tiefbauamt weiter. Nun werde das Aufmaß für das Schlauchsystem genommen, das installiert werden soll. Klippel: „Und dann gibt es den ersten Testlauf — in zwei, drei Wochen.“ Rund 500 Euro soll die Mission „Tröpfel-Spring“ jetzt kosten.

Nach dem Test, fügt Klippel hinzu, herrscht aber direkt Winterpause. Dann ist Schluss mit Tröpfeln und die Pflanzen werden entnommen. „Und im kommenden Jahr wird neu gepflanzt.“ Dann benetzt die Tröpfelanlage das karge, knappe Grün.

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