SPD will die Sekundarschule

Schon zum Schuljahr 2012/2013 soll es nach Meinung der Sozialdemokraten in Wülfrath den Zusammenschluss von Haupt- und Realschule am Standort Bergstraße geben.

Wülfrath. In Wülfrath soll die Sekundarschule 2012/2013 an den Start gehen. Das schlägt der SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Hoffmann vor. Im Gespräch mit der WZ betont er, dass „dieser Schritt richtig ist, um auf die sinkenden Schülerzahlen und das veränderte Anmeldeverhalten der Eltern zu reagieren“.

Schon vor der Sommerpause hatte die SPD den Vorstoß unternommen und die Zusammenlegung zur Gemeinschaftsschule gefordert. Im Finanzausschuss einigte sich die Politik im Juni aber darauf, das Thema erst im Herbst zu diskutieren — wenn man wüsste, was das Land favorisiert. Bekanntlich haben Landesregierung und CDU inzwischen die Sekundarschule als Kompromiss gefunden. „Es gibt keinen Grund mehr, zu warten“, findet Hoffmann daher.

Die Entwicklung der Schülerzahlen, aber auch das veränderte Schulwahl-Verhalten der Eltern macht Hoffmann dafür verantwortlich, dass die Hauptschule immer weniger nachgefragt wird. Die Sekundarschule sei die richtige Antwort darauf. Wülfrath, so seine Forderung, müsse diese Entwicklung aufgreifen, „wenn man sich nicht abhängen lassen will“. Schließlich wolle man auch in Zukunft alle Bildungsabschlüsse vorhalten. „Das ist schließlich ein Standortfaktor.“

Hoffmann persönlich hält die Sekundarschule für den richtigen Weg. Die Klassen seien kleiner (maximal 25 Kinder), die Kooperation der neuen Schulform mit der gymnasialen Oberstufe sei vorgeschrieben.

„Das heißt, es müssen Bildungsvorgänge optimiert und verzahnt werden. Das ist eine klare Wertsteigerung“, sagt Hoffmann, der selbst Lehrer ist. Weil die Sekundarschule zwingend als Ganztagsschule angelegt wird, „bietet das im Hinblick auf Förderung und Jugendhilfe weitere Vorteile für Wülfrath“.

Eine Fusion von Real- und Hauptschule sorge dafür, dass räumliche und finanzielle Ressourcen konzentriert werden, meint Hoffmann. „Das heißt nicht, dass es billiger wird.“ Er geht aber davon aus, dass sich eine Sekundarschule auf einen Standort konzentriere müsse. „Und das wird die Bergstraße sein“, ist der Sozialdemokrat sicher. Der heutige Hauptschul-Standort an der Schulstraße stehe dann zur Disposition.

Inwiefern der SPD-Vorstoß mehrheitsfähig ist, werden die Sitzungen nach der Sommerpause zeigen. Schon am 21. September will die Stadtverwaltung in einer gemeinsamen Sitzung von Schul- und Jugendhilfeausschuss der Politik die Möglichkeiten darlegen.

Auch Gespräche mit den Schulen sollen zeitnah geführt werden. „Im November könnten Beschlüsse gefasst werden“, sagt Schulverwaltungsamtsleiter Dietmar Ruda. Eine Empfehlung spreche das Rathaus nicht aus.

Die CDU hat laut Fraktionsvorsitzendem Axel Effert noch keine abschließende Position. „Wir sind da noch nicht festgelegt.“ Die CDU verschließe sich der Diskussion aber keinesfalls, „was man auch daran sehen kann, dass wir schließlich auch offen über die Aufgabe des Hauptschul-Standorts nachgedacht haben“.

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