Schüler der Parkschule forsten zerstörtes Waldgebiet auf

Schüler der Parkschule forsten ein vom Orkan Kyrill verwüstetes Waldgebiet mit insgesamt 100 Bäumen wieder auf.

Wülfrath. Es ist schlichtweg ein zauberhafter Ort, dieser Hang oberhalb der Gleise der S 9 im Bereich Aprath direkt gegenüber der Bergischen Diakonie. Vor fünf Jahren hatte der Orkan Kyrill dort eine Schneise der Verwüstung in den Wald geschlagen. Zwischen all dem toten Holz tobt an diesem strahlenden Morgen das Leben: „100 Jahre — 100 Bäume“. In großer Zahl kommen Parkschüler und ihre Eltern, um Buchen zu pflanzen — eine Aktion im Rahmen des Jubiläumsjahres der Wülfrather Grundschule.

Es ist eine Spaten- und Grabgabel-Prozession, die zu dem etwas versteckten Waldgebiet von Heinrich Grimberg (86) zieht. Eine gut gelaunte Gesellschaft mit Tatendrang. „Wir haben gerade erst eine Lesenacht hinter uns, mit 300 Kindern“, sagt Schulleiterin Dagmar Hirsch-Neumann. Und quasi nach dem Frühstück ging es zur nachhaltigen Pflanzaktion, „die inhaltlich bestens zu unserem Profil passt“, wie sie betont. Schließlich hat die Schule viele Projekte rund ums Thema Klimaschutz am Start, wurde gerade erst dafür von der RWE AG mit einem Preis (die WZ berichtete) gewürdigt.

Mütter und Väter begleiten ihre Töchter und Söhne, rammen den Spaten in den feuchten Waldboden. Wie Martin Pilscheuer. Er strahlt vor Vergnügen. „Ich habe noch nie einen Baum gepflanzt“, sagt er. Am Samstag pflanzt er zwei — für jedes Kind einen. „Diese Aktion ist super. Sie ist so einfach wie genial — einfach genial.“

Mittendrin steht Revierförster Lothar Schnegelsberg. „Braucht noch jemand ein Loch?“, ruft er in die Runde. Wie auf einem gigantischen Ameisenhügel wuseln die Menschen, buddeln, setzen die dreijährigen Sämlinge ein, schütten das Loch wieder zu. Schnegelsberg ist begeistert. „Damit wird mehr für das Umweltbewusstsein erreicht als mit Tausenden Flugblättern.“ Kyrill hatte den Fichten-Bestand dezimiert. „Fürs Klima ist die Buche besser“, begründet er die Wahl. Zehn Euro kostet ein Baum. Letztlich werden mehr als 100 Bäume — an einigen hängen kleine Baumscheiben mit dem Namen des Stifters — gepflanzt. „Und für jede Lerngruppe stiftet der Förderverein einen Baum. So hat jedes Kind der Schule einen Bezugspunkt“, sagt Hirsch-Neumann.

Die Schüler sind mit Eifer bei der Sache — und viele wissen um die Bedeutung für die Umwelt. Tim (9): „Wenn wir Bäume pflanzen, ist das gut für die Natur. Das hilft auch den Tieren im Wald.“

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