Sanierung der Innenstadt - Holzbrücken führen über Wasserkrater

Vor 50 Jahren wurde die Innenstadt schon einmal saniert.

Wülfrath. Was für ein Dreck! Die Läden links und rechts der Wilhelmstraße sind nur noch über schmale Holzstege zu erreichen. Es ist schlammig und wenig einladend. Der Geschäftswelt gefällt’s nicht. „Die Baustelle war damals viel problematischer. Heute ist es im Vergleich viel erträglicher in der Fußgängerzone.“ Ulrich Erbach weiß, wovon er spricht. Und die Foto-Gegenüberstellung als Beleg liefert er gleich mit: „Wer heute über die Zustände klagt, muss sich die aus den 1960er-Jahren mal vor Augen halten“, sagt Erbach.

Nicht, dass der Handwerksmeister und Unternehmer im Ruhestand kein Verständnis für die Händler 2012 hätte. „Die Baustelle in der Fußgängerzone verursacht schon Umsatzrückgänge. Die haben es nicht leicht“, sagt er der WZ.

Erbach erinnert sich: „Die umfassenden Arbeiten in den frühen 1960er-Jahren waren für alle Beteiligten deutlich beschwerlicher.“ Damals wurden die Hausanschlüsse neu verlegt. Auch die Kneipe „Zum alten Rathaus“ habe man nur über eine Holzbohle erreichen können. „Aber nach ein paar — oder auch ein paar mehr — Bier war der Nachhauseweg nicht mehr so einfach zu bewältigen“, sagt Erbach mit einem Schmunzeln.

Aus Erbachs Sicht „sind die Mitarbeiter der ausführenden Firma heute allezeit freundlich und hilfsbereit“. Dass es unter den Bürgern „immer einige Meckerer gibt, ist aber normal“. Das wolle er nicht überbewerten. „Trotz aller Belastungen für Anwohner und Händler muss ja gesagt werden, dass hinterher die Situation besser, die Fußgängerzone schöner sein wird“, sagt der ehemalige CDU-Ratsherr. Die Modernisierung des Springs habe gezeigt, dass das Umfeld für die Händler deutlich attraktiver geworden ist. Er hoffe nur, dass die neue Möblierung die Fußgängerzone nicht blockiert.

Bedenken hat Ulrich Erbach bezüglich der blauen Lichtpunkte. Er zweifelt an der Wirkung. „Und im Winter behindern sie beim Schneeschippen“, glaubt er. Das Geld solle man sich besser sparen. „Das könnte dann für die Bewässerung im Spring eingesetzt werden“, sagt er — und lächelt wieder.

Tiefbauamtsleiter Frank Klatte betont gegenüber der WZ, dass „wir voll im Bauzeitenplan sind“. Mit der Pflasterung wurde gerade erst begonnen. „Die Anfänge sind etwas langsam, dann wird es zunehmend schneller.“ Klagen und Beschwerden von Anliegern würden zurzeit keine mehr bei ihm eingehen. „Es hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Tiefbauarbeiten notwendig sind.“

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