Realschule verabschiedet Schüler: „Es war eine super Zeit“

Die Realschule verabschiedet 115 Schüler, 108 davon mit der Mittleren Reife. Ausbildung, Abitur — die Schüler haben Pläne.

Wülfrath. Noch einmal ordnet Saskia Fischer auf der Bühne ihre Papiere, während der Applaus ihrer Mitschüler im Paul-Ludowigs-Haus nachhallt.

Später wird die Zehntklässlerin der Theodor-Heuss-Realschule ihr Abschlusszeugnis in Empfang nehmen, doch den großen Auftritt hat sie bereits jetzt. Als Schülersprecherin darf sie zusammen mit ihrer Stellvertreterin Stina Marie Czernik die Abschlussrede bei der Entlassfeier halten.

„Wir werden euch alle vermissen“, sagt sie: „Wir hoffen, dass wir uns noch einmal über den Weg laufen.“ Es sind Gedanken, die in Schülern hochkommen, wenn ein wichtiger Lebensabschnitt beendet wird. 115 Schüler haben in den vergangenen Jahren an der Realschule gelernt, gelacht und gelitten. Nun trennen sich ihre Wege.

Einige, wie Felix Reuen, wollen weiter zur Schule gehen: „Ich werde in Wuppertal mein Abitur machen“, sagt der Klassenbeste aus der 10c: „Da kann ich den Schwerpunkt auf Bautechnik legen.“ Die Mitschüler wird er trotzdem vermissen: „Es war eine super Zeit.“ Saskia Fischer sagt der Schule vorerst Lebewohl. Ab August macht sie im Mettmanner Krankenhaus ein Jahrespraktikum. „Ich würde danach gerne eine Ausbildung als Krankenpflegerin machen“, sagt sie.

Damit der Abschied den Absolventen so schwer wie möglich fällt, geben die Lehrer noch einmal ihr Bestes. In weißen T-Shirts zeigen sie, dass sie nicht nur Gleichungen und Gedichtanalysen beherrschen, sondern auch als Formationstänzer keine schlechte Figur machen. Und auch die ehemaligen Mitschüler haben sich ein liebevolles Abschiedsprogramm einfallen lassen.

Schwarzlichttheater, Tanzaufführung und Auftritte von Schulband und Chor sorgen für tosenden Beifall unter den Schülern, Eltern und Verwandten. Sie erleben wenig später, dass auch ein Schulleiter nicht vergessen hat, was es heißt Schüler zu sein: „Da hat man immer nur Stress“, stöhnt Frieder Winterberg, während er sich im Schlabberpulli hinter dem Schulpult lümmelt. Trotzdem sei man natürlich sehr pflichtbewusst.

Aus dem Lernen würde jedoch dennoch schnell mal das Herstellen eines Spickzettels. „Also keines richtigen Spickers“, scherzt Winterberg: „Man lädt sich was aus dem Internet und verkleinert es dann.“ Er ließ es sich jedoch nicht nehmen, den Schülern auch noch ein paar ernste Worte mit auf den Weg zu geben und bediente sich dafür der Worte von Bundespräsident Joachim Gauck: „Ich bitte euch, mutig zu sein und immer wieder Vertrauen in euch selbst zu setzen.“

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