Ratingen: Schützen verstehen zu feiern

Gala: Im Jubiläumsjahr bot die Bruderschaft ein mitreißendes Programm auf, und 700 Gäste feierten ausgelassen mit.

Ratingen. 575 Jahre St. Sebastiani-Bruderschaft - wer auf eine solche Tradition zurückblicken kann, der lässt sich auch im Jubiläumsjahr nicht lumpen. Deshalb hatte die Bruderschaft am Samstagabend in die Dumeklemmerhalle zur großen Jubiläumsgala eingeladen. Fast 700 Gäste waren der Einladung gefolgt und über den roten Teppich in den mit vielen Kerzen festlich geschmückten Suitbertussaal gekommen.

Und die Besucher brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen: Was die Schützen als Gala-Programm organisiert hatten, verdiente allgemein Anerkennung. So amüsierten sich die Gäste bis tief in die Nacht. "Es war zwar noch nicht wieder hell, aber viel hat nicht mehr gefehlt", schmunzelte Schützenchef Karl-Heinz Schneider gestern.

Am Anfang zeigten sich die Schützen und ihre Gäste noch etwas zurückhalten, aber dafür legten sie später umso besser los." Bevor die Party aber so richtig losging, musste erst einmal der offizielle Teil einer solchen Veranstaltung hinter sich gebracht werden, die Begrüßung.

Denn wenn der größte Schützenverein einer Stadt zu einer großen Gala lädt, dann kommt auch alles, was in der Stadt Rang und Namen hat. Ratingens Ehrenbürger Ferdinand Trimborn und Gattin Irmgard waren ebenso da wie der Bundestagsabgeordnete Detlev Parr (FDP) oder der Landtagsabgeordnete Wilhelm Droste (CDU).

Weitere Ehrengäste waren der stellvertretende Landrat Harald Benninghoven sowie viele Ratsmitglieder aus den verschiedenen Parteien. Die Stadtverwaltung wurde vom Beigeordneten Rolf Steuwe vertreten, und auch die beiden Bürgermeisterkandidaten Stephan Santelmann und Christian Wiglow (im schwarzen Anzug mit weinroter Krawatte) mischten sich unter die Gäste.

Unter der schmissigen Klängen des Tambourscorps Lintorf zogen die amtierenden Majestäten in den Saal, danach ging es im Programm Schlag auf Schlag. Für eine ganz besondere Stimmung sorgte die Ruhrgarde aus Mülheim, die elegant und perfekt choreographiert ihre Auftritte darbot - reif fürs Profi-Cabaret. Die Tänzerinnen mussten gleich mehrere Zugaben geben, bevor sie von der Bühne durften.

Stargast des Abends war aber Schlagerstar Olaf Henning, der vor allem bei den Damen offenbar besonders viele Fans hatte, die sich von seiner Show mitreißen ließen.

"Ein absolut gelungener Abend", freute sich Karl Heinz Schneider. Für ihn war es sowieso ein außergewöhnlicher Abend: Gleich zu Beginn wurde er mit der Jan-Wellem-Medaille für seine besonderen Verdienste um die Ratinger Schützen ausgezeichnet.

Er ist damit erst der 13. Träger dieser Medaille und befindet sich in einem illustren Kreis, dem sonst unter anderem Joachim Erwin, Roman Herzog und Johannes Rau angehören. Doch nach 21 Jahren Mitgliedschaft in der St. Sebastiani-Bruderschaft und zwölf Jahren als erster Vorsitzender hat er sich die Medaille wohl auch redlich verdient.

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