Ratingen: Parkhaus jetzt auch für Räder

Die Radstation am Ostbahnhof soll im Herbst fertig sein – voll überdacht und 24 Stunden geöffnet.

Ratingen. Nur die von einem Bauzaun umgebenen Fahrräder und das vom Regen verwaschene Schild mit der Aufschrift "Fahrradwerkstatt" weisen darauf hin, dass in dem wackeligen Anbau am Ostbahnhof tatsächlich noch gearbeitet wird.

Denn eigentlich wirkt das Konstrukt, als würde es bei der nächsten Windboe in sich zusammenfallen. "Die Arbeit geht weiter, auch wenn es bei Regen von der Decke tropft", sagt Peter Bohnen, der beim Sozialdienst katholischer Frauen in Ratingen (SkF) für alle Baumaßnahmen und die Technik zuständig ist.

Seit Jahren kämpft er für eine neue Werkstatt und Radstation am Ostbahnhof. "Die ersten Entwürfe zum Neubau der Fahrradstation sind fast zehn Jahre alt. Es hat gedauert, aber ich bin froh, dass es jetzt endlich geklappt hat."

Etwa zehn Meter entfernt von der alten Werkstatt haben die Bauarbeiter das Stahlgerüst der neuen Fahrradstation bereits hochgezogen. Die Seitenwände und das Dach werden in den nächsten Tagen montiert.

Manfred Pannes, Leiter des Hochbauamtes: "Wir sind im Zeitplan. Voraussichtlich Ende September werden die Arbeiten abgeschlossen sein."

Und das freut vor allem die Mitarbeiter der Radwerkstatt. "Im Neubau ist die Werkstatt moderner und die Radstation automatisch", sagt Günter Böhm(52), der seit einem Jahr in der Beschäftigungsmaßnahme der SkF arbeitet.

Rund 739 000 Euro kostet der Neubau, 288 000 Euro davon sind Landesmittel aus dem Programm "100 Fahrradstationen in NRW". Die neue Station bietet Platz für 250 Fahrräder, die rund um Uhr dort abgestellt und wieder abgeholt werden können.

"Mit einer Chipkarte kann die Anlage 24 Stunden betreten werden. Zudem wird die Radstation von Videokameras überwacht", erklärt Peter Bohnen. Bisher müssen sich Pendler, die ihr Rad abholen wollen, von Mitarbeitern den Bauzaun aufschließen lassen - und das geht natürlich nur während der Öffnungszeiten.

Dass die neue Anlage gut angenommen wird, da ist sich Peter Bohnen sicher. "Der Bedarf ist auf jeden Fall da. Wir haben jetzt 100 Stellplätze, und die reichen außerhalb der Ferien kaum aus."

Wie viel der Service kosten wird, sei allerdings noch nicht klar. Doch es werde sich auf jeden Fall um "kleine Preise" handeln, verspricht Peter Bohnen.

Erhältlich sind die Chipkarten, die es auch als Monatskarten geben soll, dann in der neuen Werkstatt. Dort wird der SkF übrigens auch einen Schulungsraum für seine Mitarbeiter einrichten.

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