Ratingen: Kurzurlaub in der City

Mit 32,2 Grad wurde am Montag der erste Wärmerekord des Jahres aufgestellt. Wer konnte, genoss diesen Sommertag im Freien.

Ratingen. Schon 29 Grad in der Mittagszeit, strahlend blauer Himmel, Sonne satt: Vier Wochen vor dem kalendarischen Sommeranfang gab es gestern schon mehr als nur einen Vorgeschmack auf die heiße Jahreszeit. Um 14 Uhr wurde der erste Wärmerekord des Jahres aufgestellt: 32,2 Grad hat Klaus Mönch vom Grünflächenamt am Stadionring gemessen. "Der erste Hitzetag des Jahres.

Bis 30 Grad sprechen wir nur von einem Sommertag", erklärte Mönch. Und so drängte gestern, wer konnte, ins Freie, um den Sonnentag auszukosten.

"Ich genieße hier meinen Urlaub", sagte Stefan Kirchberg. Er hatte es sich im Schatten auf einer Bank am Marktplatz gemütlich gemacht - mit einem Kaffee, einem Plunderteilchen und einem dicken Roman.

"Lesen könnte ich natürlich auch zu Hause, aber ich will das schöne Wetter hier draußen nutzen. Außerdem bin ich so auch unter Leuten." Später geht’s zur Abkühlung noch ins Freibad.

Die Innenstadt lockte mit fast mediterranem Flair. Ob auf dem Marktplatz, in der Wallpassage oder im Arkadenhof - überall waren schon in der Mittagszeit viele Tische besetzt, die Innenstadt ein riesiger Biergarten.

"Es ist einfach herrlich hier", freuten sich Alma und Hermann Pollmann, die unter einem Sonnenschirm ein kühles Getränk genossen. "Wenn’s nachher zu warm wird, gehen wir nach drinnen. Am Abend machen wir aber noch eine schöne Radtour."

Eisbecher und Eiskaffee waren bei "Il Gelato" auf der Bechemer Straße den ganzen Tag über die Renner - die Stühle vor Aufterbeck immer besetzt. "Drachenfrucht, Marshmellow und Mango" nannte Inhaber Giampiero Baruffolo als neue Geschmacksrichtungen, die das Zeug zum Sommereis haben. Seit 8 Uhr stand er mit seinen Helfern an den Eismaschinen, um für den Ansturm des Tages genügend Vorrat zu haben.

Sonnenschein und die Aussicht auf einen Sprung ins erfrischende Wasser lockten gestern auch Simone Werners nach Lintorf. Von Duisburg-Rahm aus war sie zum Allwetterbad geradelt, um dort den Sommertag gemütlich zu verbringen. Ausreichend Lektüre und Verpflegung hatte sie in ihrer großen Tasche mitgebracht. "Das ist ein bisschen wie Urlaub hier."

"Den ganz großen Ansturm erwarten wir jetzt noch nicht, obwohl es schon richtig sommerlich ist. Aber die Leute sind innerlich noch nicht darauf eingestellt", zeigte sich Dirk Leibelt, Betriebsleiter des Lintorfer Allwetterbades gelassen. Zudem sei in vielen Sportvereinen montags der Haupttrainingstag, dadurch fehlen viele Jugendliche als Badbesucher.

Dass es deshalb eng auf den Liegenwiesen wird, glaubt er nicht. Da müssten schon über 2000 Besucher kommen. Über mangelnde Nachfrage kann sich Leibelt dennoch nicht beklagen:

Am Samstag kamen 1100, am Sonntag sogar 1500 Badegäste ins Allwetterbad. Mit diesen Besucherzahlen konnte man sogar das Freibad Mitte übertreffen, wo am Wochenende insgesamt 2400 Besucher gezählt wurden.

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