Ratingen: Junge Kabarettisten in Hochform

Schülergruppen eröffneten das Kulturfestival.

Ratingen. Es muss sich nicht alles rechnen - dank Sponsoren und erfolgreichen Programmhighlights konnten die Veranstalter der "ZeltZeit" auch in diesem Jahr wieder dem kabarettistischen Nachwuchs eine Chance geben. Einen Tag vor der offiziellen Eröffnung des traditionellen Kulturfestes in Ratingen West gab es am Donnerstag also zum dritten Mal "Schulscharfes Kabarett" im Zelt am Grünen See.

Mit dabei waren fünf Schülerkabarettgruppen aus der Region. Unterstützung für die Nachwuchskünstler gab es vom "Stunksitzung"-Regisseur Thomas Köller, mit dem sie am letzten Schliff gearbeitet hatten. "Ich habe vor allem Tipps gegeben, was man tun kann, um etwa Texthänger zu überspielen", verriet der Profi.

Den Auftakt besorgten die "BeRather". Sie stellten unter anderem die neuen Bahntarife der Deutschen Bahn vor: Die "Bahncard Null" berechtigt demnach nur noch zum Kauf einer Fahrkarte. Es fallen zudem Umsteige- und Ausstiegsgebühren und eine Toilettengebühr an, deren Höhe freilich vom "Geschäftsvolumen" abhängt. Damit hatten die Düsseldorfer nicht nur die Lacher der geplagten Bahnkunden auf ihrer Seite.

Das "Avocado Mousse" des Kaiserswerther Fliednergymnasiums begeisterte mit absurdem Nonsenshumor auf höchstem Niveau. Zum Brüllen komisch war ihre Präsentation des neuen Bestsellers "Buch" und dem Film "Buch - Der Film", sowie dem Buch zum Film "Buch - Der Film". Auch die Ratinger Westhäkchen zeigten sich gewohnter Hochform: Nachdenkliche Songs trafen auf überforderte Lehrerinnen, die ihre Schüler nur noch mit Schusswaffen im Zaum halten können. Die Kleinen sind nämlich genauso überfordert: "Wir müssen doch jetzt Turbo-Abi machen, damit wir fit sind für den Turbokapitalismus!"

Bei der Kuppelshow "Bauer sucht Frau" des Kölner Duos "Ziegenbart" ging nicht etwa ein vierschrötiger Landwirt auf Brautschau, sondern der Bauer aus dem Dreigestirn. Und zum Abschluss erklärten "Schillers Gallensteine" die Bankenkrise als Lach- und Sachgeschichte und ließen auch die Lehrer einmal so richtig schön jammern: "Früher haben wir den Schülern das Rauchen verboten, jetzt ist es umgekehrt!"

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