Ratingen: Drama auf dem Reiterhof

Bluttat: Mord und Selbstmord auf einem Gehöft an der Straße Ten Eicken im Ratinger Süden. Ein junger Tierpfleger (24) tötet seine Ehefrau (23) und anschließend sich selbst.

Ratingen. Eine schreckliche Entdeckung machte gestern Mittag ein Bewohner des Reiterhofes an der Straße Ten Eicken3 im Ratinger Süden: Als er die Wohnung eines Hofmitarbeiters in dem kleinen Nebengebäude betrat, fand er den Mann und seine Frau leblos in deren Appartement liegen. Die kurz nach 13Uhr alarmierte Polizei zog einen Arzt hinzu, der aber nur noch den Tod der beiden feststellen konnte. Da er den beiden Leichen eine "unnatürliche Todesursache" bescheinigte, beschlagnahmte und sperrte die Polizei sofort den Tatort und informierte die Staatsanwaltschaft.

Mit rot-weißem Flatterband wurde der Zugang zur Treppe gesperrt, die zu der kleinen Wohnung in dem verschieferten Backsteinbau führt. Mit knapp einem Dutzend Einsatzkräften nahm das Kriminalkommissariat und die Spurensicherung ihre Arbeit am Tatort auf. Bis zum frühen Abend wollte die Polizei keinerlei weitergehende Informationen geben, um den Ermittlungen und der Spurensicherung nicht vorzugreifen. Auch der Tatort wurde nur sehr vage als "Ortsrandlage von Ratingen-Süd" angegeben. "Wir können hier jetzt keinen Medienrummel gebrauchen", begründete Polizeisprecher Ulrich Löhe die Zurückhaltung. Schnell hatte sich aber herum gesprochen, wo in der idyllischen Gegend zwischen den großzügigen Villen mit parkähnlichen Gärten und dem Reiterhof die Bluttat geschehen war.

Nach Recherchen unserer Zeitung handelt es sich bei der Bluttat auf dem abseits gelegenen Hof wahrscheinlich um eine Beziehungstat. Die bisherigen Ermittlungen der Polizei ergaben keinerlei Hinweise auf eine Beteiligung Dritter am Tod der beiden Menschen. Am Abend bestätigte die Polizei, dass der Mann, ein 24-jähriger Tierpfleger, zwischen Montagabend und Dienstagmorgen erst seine ein Jahr jüngere Frau getötet und sich anschließend das Leben genommen hat. Das Paar, das aus Rumänien stammt, lebte und arbeitete seit einigen Jahren auf dem Reiterhof.

Der Pächter des Reiterhofes zeigte sich schockiert über das blutige Drama, das sich in dem kleinen Backsteinbau neben dem Zufahrt abgespielt haben muss. Offenbar hatte es keinerlei Anzeichen oder Hinweise auf diesen tödlichen Ausgang gegeben.

Auf welche Weise der Mann seine Frau und dann sich getötet hatte, wollte die Polizei gestern Abend noch nicht preisgeben. Die Frau wies jedenfalls zahlreiche Verletzungen auf, welche tödlich war, muss noch ermittelt werden. Eine Schusswaffe sei aber nicht verwendet worden.

Am Abend wurden die Leichen zur Gerichtsmedizin nach Düsseldorf gebracht. Weitere Details über den genauen Tathergang und die Todesumstände soll eine Obduktion der beiden Leichen ergeben, die heute durchgeführt wird.

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