Ratingen: Die Frau von Anklang

Als Opernsängerin reist Britta Kungney viel durch die Welt. Doch sie findet immer wieder zurück in ihre Heimatstadt Ratingen.

Ratingen. Schritt für Schritt und die Noten bleiben ihr im Gedächtnis. Britta Kungney steht auf einem Stepper in einem Fitness-Studio im C&A-Gebäude. Sie strampelt und strampelt und strampelt, in ihren Händen hält sie Noten für die Lieder, die sie bei ihren nächsten Auftritten singen wird. Denn Kungney ist Opernsängerin - und das aus Leidenschaft. Seit mittlerweile 15 Jahren steht sie auf der Bühne. Sie kennt sich gut und weiß, wie sie am besten lernen kann. Und das geht für sie am leichtesten auf dem Fitnessgerät. "Im Studio ist das hier ganz wunderbar. Außerdem kann ich gleichzeitig noch was für meine Gesundheit tun", sagt sie. Denn ein Auftritt koste viel Kraft. "Schließlich ist singen eine Art Hochleistungssport." Da gelte es, fit zu sein.

Wie oft sie an ihrem Lieblingsplatz in Ratingen trainiert, kann sie nicht genau sagen. "Aber immer, wenn es möglich ist." Denn ihr Job nimmt viel Zeit in Anspruch. Sie reist von Bühne zu Bühne oder fährt mehrere Wochen im Jahr auf Kreuzfahrtschiffen mit, um die Reisenden mit ihrer Mezzosopranstimme zu beglücken.

Zwischendurch kommt sie mal nach Hause - nach Hilden. "Doch Ratingen fühle ich mich ganz verbunden. Hier bin ich aufgewachsen, hier leben viele meiner Freunde und Bekannte", sagt die aus Homberg stammende Sängerin. Dass sie in einer anderen Stadt lebt, habe sich aus beruflichen Gründen so ergeben. "Aber ich lebe immer noch hier und verbringe viel Freizeit in Ratingen", sagt sie.Und dort arbeitet sie auch viel. Viele kennen sie von Auftritten im Medienzentrum oder im Freizeithaus West. Dort hat sie erst im letzten Winter mit dem Varieté Dinner eine ganz vorzügliche Show abgeliefert. So vorzüglich, dass die Gäste nach einer Wiederholung riefen. Und sie überlegt tatsächlich, noch einmal ein Dinner zu veranstalten.

Doch obwohl sie schon so viel Auftritte hatte, bleibt meistens nur ihr Gesicht in Erinnerung - der Name bleibt nicht so gut in den Köpfen hängen. "Kungney ist den meisten zu schwierig", sagt sie. Deshalb hat sie ihren Namen auch geändert, ein wenig zuhörerfreundlicher gestaltet: Britta von Anklang ist seit vergangenen Jahr ihr Künstlername. "Der geht besser ins Ohr."

Welchen Namen sie auch trägt, ihre Stimme und Programme "Mordslieder" und "In höchsten und in tiefsten Tönen" blieben und werden in Erinnerung bleiben. Nicht zu letzt auch, weil die Zuschauer spüren, dass Frau von Anklang Leidenschaft für ihren Beruf spürt. Wenn sie von ihren Auftritten erzählt, dann leuchten die Augen, die Hände wirbeln rum - die Begeisterung für ihre Profession wird sichtbar und spürbar. "Ich liebe den Gesang und würde mich immer wieder für diesen Beruf entscheiden", sagt sie. Auch wenn es als klassische Sängerin schwerer geworden ist. Heute hören die Leute weniger klassischen Gesang. Und deshalb hat Kugney klug kombiniert - ihre Liebe zur Klassik mit ihrem Talent zur Comedy und zum Kabarett gemischt und zu Programmen (siehe Infokasten) gemacht. Selber sagt sie: "Mein Herz schlägt für die Klassik, mein Kopf fürs Kabarett."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort