Ratingen: Die Ära Burg-Restaurant endet

Ratingen verliert eines seiner renommiertesten Restaurants. Was folgt, ist noch unklar.

Ratingen. Gastronomische Institutionen hat die Stadt nicht viele. In absehbarer Zukunft vielleicht gar keine mehr. Nachdem seit kurzem die Zukunft der Kostbar an der Lintorfer Straße höchst ungewiss ist, steht nun der nächste Schlag bevor: Das renommierte Restaurant in der Wasserburg wird seine Küche schließen.

Wann genau, das steht noch nicht fest, der Pachtvertrag läuft offiziell bis Ende 2010. Doch wenn es nach dem Pächter Johannes Christen geht, ist schon zum Jahresende Schluss. Nach jahrelangen Querelen mit dem Eigentümer, dem Architekt Bruno Lambert, hat er sich nach einem neuen Wirkungsort umgesehen - und ihn auch gefunden.

Zum Jahreswechsel wird er das Hotel Haus Litzbrück in Angermund übernehmen. "Wir werden es komplett renovieren und in neuem Glanz erstrahlen lassen." Die vielen Stammgäste aus Ratingen hofft er, dorthin mitnehmen zu können.

Wobei er der Stadt nur sehr ungern den Rücken kehrt. "Die Ratinger sind mir sehr ans Herz gewachsen." Vor 26 Jahren hat er das Restaurant in der Wasserburg eröffnet und sich von da an kontinuierlich seinen Ruf als Spitzengastronom erarbeitet.

Bekannt ist das Restaurant vor allem für seine exquisite Küche, die großen Wert auf regionale Zutaten legt. "Wir wollen so wenig wie möglich einfliegen lassen." Dafür darf’s dann auf der anderen Seite auch umso exotischer sein. Auf der Karte finden sich immer wieder Besonderheiten, wie Bison, Papageienfisch oder geschmorter Springbock.

Mit den Ritteressen im urigen Ritterkeller hat Christen ebenfalls großen Erfolg - etwa 6.000 mittelalterliche Mahlzeiten serviert er Gesellschaften in dem Gewölbe pro Jahr. Doch vor acht Jahren wurde es den Vermietern offenbar zu bunt, als sich einige der Restaurantgäste daneben benahmen. Seitdem hat sich der Ton zwischen Hausherr und Pächter verschärft und immer wieder auch die Gerichte beschäftigt.

Zu dem Ende des Restaurants wollte die Familie Lambart am Donnerstag keine Stellung beziehen. Auch nicht dazu, wann sie den Betreiber aus der Pachtpflicht entlässt oder was aus den Räumen anschließend werden soll. Christa Lambart: "Wir halten das nicht für den richtigen Zeitpunkt."

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