Ratingen: Da werden Banker neidisch

Planspielbörse: Die Ratinger Gruppen schnitten bei dem Wettbewerb hervorragend ab. Das Siegerteam der Ebert-Realschule schaffte landesweit einen Spitzenplatz.

Ratingen. Erfolgreich wie noch nie waren die Teams der Ratinger Schulen beim Sparkassen-Börsenplanspiel 2008. Insgesamt hatten 94 Gruppen aus dem Bereich der Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert mitgemacht, darunter 46 aus Ratingen . Und die ersten drei Plätze gingen an Ratinger Teams. Sparkassendirektor Wolfgang Busch freute sich: "Dass ausgerechnet während der Finanzkrise Ratinger Schüler das Rennen machen, ist schon beeindruckend."

Sieger wurde die Spielgruppe mit dem unspektakulären Namen "9sw-Kurs Ratingen" der Friedrich-Ebert-Schule. Lukas Kniep, Christian Abel, Maik Bohner und Carsten Lampe heißen die erfolgreichen Broker, die im gesamten Gebiet der rheinischen Sparkasse immerhin Zehnter wurden. Das Quartett hat sein fiktives Startkapital von 50000 Euro innerhalb von zehn Wochen vom 6.Oktober bis 16.Dezember auf genau 88182,73 Euro aufgestockt.

Die Neuntklässler spekulierten erfolgreich mit Aktien von Adidas, Apple, McDonalds und Volkswagen. Dafür gab es neben einer Urkunde 450 Euro Siegprämie von der Sparkasse. Eine weitere Ehrung wird Ende des Monats noch in Düsseldorf erfolgen. Stolz sind die Jung-Börsianer schon auf ihren Erfolg, wenn auch Christian Abel einräumt: "Mit Spielgeld spekuliert man riskikoreicher. Mit richtigem Geld hätte ich mich nicht getraut, da baue ich lieber auf Zinsen."

Der zweite Platz ging an die Spielgruppe "Magisches Dreieck Reloaded" des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums (13.Klasse). Knapp 20000 Euro erwirtschafteten Shin-Il Park, Philipp Hiesgen und Jessica Mocek als Gewinn. Dritter wurde die Jahrgangsstufe 12 "Finanztreff-Junkies PeCaFlo" (Carsten Wilhelm, Peter Kleine, Florian Mielke) vom Adam-Josef-Cüppers-Kolleg mit 15000 Euro Gewinn.

Für alle drei Teams zahlte es sich aus, dass sie den kurzfristigen Gipfelsturm der VW-Aktien nutzen konnten. Zu ihrer Strategie zählte, sich täglich über Medien und Internet zu informieren. Bei allen ihren Entscheidungen stand trotz der enormen Gewinne immer ein gewisser Grad an Sicherheit im Vordergrund.

Wolfgang Busch staunte: "Solch tolle Ergebnisse hätten sich manche Banken gewünscht." Aber es gab nicht nur Gewinner. von den 94 Teams schrieben die besten 15 noch schwarze Zahlen. Alle übrigen Spielgruppen machten Verluste. Das Schlusslicht hatte am Ende sogar nur noch die Hälfte des Startkapitals übrig. Trotzdem waren sich zumindest die erfolgreichen Spiel-Börsianer einig, dass das Planspiel 2008 eine gute Sache war.

"Ich hätte mich sonst nie mit wirtschaftlichen Zusammenhängen beschäftigt. Ich bin schlauer geworden", erklärte Carsten Wilhelm, Spielgruppenführer des Berufskolleg-Teams.

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