Ratingen: Abonnenten sichern Qualität

Theater, Kabarett, Musik, Stadtteilkultur und Sonderveranstaltungen: Die neue Saison wartet mit einem geballten Programm auf.

Ratingen. Dass Kultur längst mehr als nur ein Sahnehäubchen ist, das den mitunter trockenen Alltagskuchen verfeinert, hat sich längst herumgesprochen. Inzwischen gilt Kultur als weicher Standortfaktor, der neben anderen bei geplanten Firmenansiedlungen das mitunter ausschlaggebende Kriterium sein kann. So ist es folgerichtig, wenn im Kulturbereich auch in Zeiten leerer werdender Kassen ein attraktives Programm auf die Beine gestellt wird. 88 Seiten umfasst die Broschüre, die seit einigen Tagen ausliegt und ausführlich über die Theatersaison 2009/10 informiert (wir berichteten).

"Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir auf einen festen Besucherstamm bauen können", sagte Kulturamtsleiterin Inge Röhnelt bei der Vorstellung des neuen Kulturkalenders. 20000 Besucher kamen im vergangenen Jahr zu den Theaterringen, Kleinkunst-, Kindertheater und Konzertreihen. Mit 2000 festen Abonnenten lässt sich eben schon in der Planungsphase ganz anders kalkulieren. "Dadurch können wir ein qualitativ hochwertiges Programm bieten und auch bei der Auswahl der Ensembles uns die besseren leisten."

Die hohe Akzeptanz des Theaterprogrammes war nicht immer gegeben. Vor vier Jahren etwa schwächelte die Besucherzahl in der klassischen Sparte ganz gewaltig: Weniger als 200 Abonnenten, kaum ausverkauftes Haus. Für Abhilfe sorgte 2006 eine breit angelegte Umfrage unter den Theaterbesuchern nach deren Vorlieben, Wünschen und Kritik. Nach der Auswertung wurde gegengesteuert, die Programmgestaltung überarbeitet und den Wünschen der Besucher angepasst - mit Erfolg. So gibt es seit langem auch wieder eine Oper im TheaterringI.

Ein Selbstläufer ist mittlerweile das Kabarettprogramm geworden: Die 420 Abonnements sind bereits verkauft. Die restlichen 180 Karten je Aufführung gehen ab 17. August in den Freiverkauf. Auch die Kammermusikreihe boomt seit der Verlegung vom Medienzentrum in den Ferdinand-Trimborn-Saal: 110 Abos sind verkauft, gut 170 Plätze hat der Saal.

Investiert wird aber nicht nur ins aktuelle Programm, sondern auch in die Technik im Stadttheater. Einige Kritikpunkte der Umfrage betrafen nämlich die unzureichende Ton- und Bühnentechnik. Jetzt wird knapp eine Viertel Million Euro in verbesserte Kulissenzüge, in das Hubpodium und in erforderliche Brandschutzmaßnahmen gesteckt. Auch der Konzertflügel des Stadttheaters wird für 20000 Euro überholt. "Ein neuer hätte etwa 70000 Euro gekostet."

Außerhalb der Abo-Serien laufen noch drei Veranstaltungsreihen weiter: "LebensArt" (literarisch-musikalischer schwerpunkt), "Comedy & Co." (für jüngeres Publikum) und "Kultur am Nachmittag". Sondergastspiele (Hagen Rether, Konrad Beikircher, Matthias Richling) und Sonderveranstaltungen runden das Programm ab. An Silvester wird es erstmals nicht nur eine Komödie im Stadttheater, sondern auch eine große Gala in der Stadthalle geben.

Nicht vernachlässigt werden soll die Stadtteilkultur: Im September sind in West Stadtteilkulturwochen geplant mit Rockkonzert, Filmvorführung, Lesung, Theater und Kabarett (mit Fatih Cevikkolu "Der Moslem-Tüv").

Projekte aus dem Jugendkulturjahr werden weitergeführt: Am 11. September findet in der Tiefgarage der Stadthalle der "Poetry Slam" - LiteraTour an schrägen Orten" - statt. Auch moderner Tanz ("Move your body") und das Tanz-Theater "Heaven" finden ihre Fortsetzung. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.ratingen.de.

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