Parteien schwächeln im Netz

Alle sechs Ratsfraktionen haben Internetseiten — doch nicht immer sind sie aktuell gepflegt und informativ.

Wülfrath. Sechs Parteien und Gruppen tummeln sich im Wülfrather Stadtrat. Auch im Internet sind sie mit ihren eigenen Webseiten vertreten. So weit, so gut. Aber wie sieht es dort in Sachen Parteiprogramm oder Aktualität aus? Die WZ hat die Auftritte im weltweiten Netz unter die Lupe genommen — mit ernüchterndem Ergebnis.

Die Internetseite der CDU ist nur auf den ersten Blick „up to date“. Zwar gibt es Sitzungstermine des Rates und seiner Ausschüsse, aber keine Anträge, obwohl der Reiter vorhanden ist. Im Pressebereich ein einsamer Artikel: eine Pressemitteilung über eine Bürgermeisterin namens Barbara Lorenz-Allendorff. Ähnlich bei den Fotos. Dort grüßt Bürgermeisterkandidat Thomas Görtz auf Wahlkampfreise. Lang ist’s her.

Optisch ist die Seite der SPD der Gewinner, sehr übersichtlich. Berichte über Aktionen wie Peer Steinbrücks Besuch und aktuelle Termine sind nachzulesen. Was ebenso wie bei der christdemokratischen Konkurrenz fehlt, sind das Programm der Partei und Infos zu aktuellen politischen Entscheidungen. Die letzte ist vom Juni 2010 — zur Koalitionsfrage nach der Landtagswahl.

Der Rote Reporter ist auch im Internet Sprachrohr der Demokratischen Linken. Aber was will die Fraktion im Rat? Man erfährt wenig über die Partei selbst: Kein Vorstand, keine Fraktion, kein zusammenfassendes Programm.

Zusammen mit den Grünen ist die WG die einzige Wülfrather Partei mit einem Programm — zumindest, wenn’s nach dem Internet geht. Viele Informationen gibt’s aus der Fraktion oder dem reichhaltigen Pressespiegel. Wermutstropfen: Meldungen sind teils mehrere Monate alt.

Den schwächsten Internetauftritt liefern die Liberalen ab. Auf der Startseite bekommt man den englischen Hinweis, dass dort nichts zu finden sei. Immerhin findet man Vorstand und Ansprechpartner. Neuigkeiten und Parteipolitisches sucht man Vergebens.

Optisch ansprechende Seite — und die zweite Partei mit einem Online-Wahlprogramm: Eine Rechtfertigung, warum die Grünen gegen das Stadthallen-Bürgerbegehren gestimmt haben, liefert Transparenz zur Entscheidungsfindung — bleibt aber das einzige „Aktuelle Thema“. Außer der Mitgliederversammlung haben die Grünen keine Termine.

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