Neviges: Christliche WG zieht ins Gemeindehaus

„Lebensprojekt“: Im Obergeschoss des über 100 Jahre alten Hauses Siebeneicker Straße 5 richtet der CVJM eine besondere Wohngemeinschaft ein.

Neviges. Der CVJM Neviges setzt eine lang gehegte Idee in die Tat um: Im Obergeschoss des Evangelischen Gemeindehauses Siebeneicker Straße 5 wird eine Wohngemeinschaft eingerichtet. "Lebensprojekt" lautet der Titel für die WG, die zunächst aus drei jungen Frauen im Alter von 20 bis 25Jahren bestehen wird. Derzeit werden mit finanzieller Hilfe der Kirchengemeinde, die auch Vermieterin ist, die bislang für die Jugendarbeit genutzten Räume fürs Wohnen umgebaut.

"Die WG soll jungen Leuten Raum bieten, außerhalb des Elternhauses selbstständig zu werden, das Miteinander zu lernen und als Christen zusammen zu leben und zu teilen", sagt CVJM-Vorsitzende Gabi Nettelbeck. Die Bewohner(-innen) sollten sich als Teil der Gemeinde fühlen, sich auch öffnen für andere. "Wir möchten einen Ort des Lebens schaffen, in dem sich jeder nach seinen Möglichkeiten entwickeln kann. Zugleich soll die WG ein Ort sein, in dem Glaube zum Leben wird und der vor Kreativität sprüht", so Nettelbeck.

Spätestens zum 1. Mai soll die Wohngemeinschaft starten. Jede der Bewohnerinnen hat ein eigenes Zimmer, außerdem gibt es natürlich Küche, Bad und ein gemeinsames Wohnzimmer. Mit der Kaltmiete von knapp 500Euro wird auch die Gemeinde beim Unterhalt des über 100Jahre alten Gemeindehauses unterstützt. Der CVJM wird auf andere Räume ausweichen, sein Jugendbüro beispielsweise ins Dachgeschoss verlegen.

Die WG im Gemeindehaus wird aber, wenn alles klappt, nur ein Anfang sein. "Wir überlegen, das ,Lebensprojekt’ in den nächsten Jahren noch weiter auszubauen in Richtung betreutes Wohnen für Jugendliche unter christlichen Gesichtspunkten - dann aber noch in einem anderen Gebäude", sagt Gabi Nettelbeck.

Weiteres wichtiges Vorhaben des CVJM in diesem Jahr ist die Ausweitung des Förderkreises. Der Verein hat sich verpflichtet, einen Teil der Personalkosten für den hauptamtlichen Jugendleiter zu übernehmen. Dafür wurde schon vor zwölf Jahren ein Förderkreis gegründet, in dem derzeit zwölf aktive Spender monatlich 600Euro zusammenlegen. Doch auf Dauer reicht das nicht. Um den Rest der Personalkosten aufzubringen, muss die Gemeinde seit Jahren auf Rücklagen zurückgreifen, die bald erschöpft sein werden. "Wir würden gerne weitere Spender gewinnen, ein Polster bilden und in ein bis zwei Jahren sagen können, dass wir einen deutlich größeren Anteil übernehmen", hofft die Vorsitzende auf Unterstützung für die "blühende Jugendarbeit" in Neviges.

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