Neviges: „Wir stehen Gewehr bei Fuß“

Laut Stadt sind die Vorbereitungen für die Schloss-Sanierung abgeschlossen. Was fehlt, ist noch immer das schriftliche Okay des Landes, das die Instandsetzung finanziell fördert.

Neviges. Im Herbst sollen die Bauarbeiten am Südflügel der Vorburg beginnen. Der Bauantrag wurde in der vergangenen Woche gestellt, der Beginn des Umbaus ist für das letzte Quartal geplant.

Doch wann tut sich endlich etwas am Schloss? Bürgermeister Stefan Freitag zeigte sich jetzt bei der Eröffnung des Bistros in der Vorburg optimistisch: Die Fördermodalitäten für die Sanierung des Herrenhauses seien endlich geregelt, sämtliche offene Fragen geklärt.

Der entsprechende Bescheid aus Düsseldorf wird laut Freitag in den nächsten Tage erwartet, so dass die Sanierungsarbeiten an der alten Wasserburg ebenfalls noch im Spätherbst starten könnten.

Mit rund 2,7 Millionen Euro hatte Stadtplaner und Denkmalschützer Roland Dabrock, seit April 2008 Projektleiter für Schloss Hardenberg, den Aufwand für eine substanzerhaltende Grundsanierung beziffert. Dafür sollen die Statik der Gewölbe unter dem Rittersaal gesichert, Fenster und Fassaden saniert und in den Brandschutz investiert werden. Diese Arbeiten sind zur Erhaltung des Bauwerks notwendig und unabhängig von der späteren Nutzung.

Vor Weihnachten 2007 hatten Freitag, Dabrock und CDU-Landtagsabgeordneter Marc Ratajczak bei einem Gespräch im Landesbauministerium die mündliche Zusage über 1,8 Millionen Euro an Landesmitteln erhalten. Ausgezahlt werden sollte die Förderung aus dem Topf für Denkmalschutz in drei Etappen ab 2009.

Insgesamt knapp 900000 Euro sollte die Stadt beisteuern. Zudem wurde der Stadt bestätigt, dass sie die Maßnahme vorfinanzieren darf, mithin förderunschädlich starten kann. Was bislang fehlt, ist die schriftliche Bestätigung.

Unterdessen hat die Stadt versucht, auch auf Bundesebene Unterstützung zu erhalten: "Es gibt ein entsprechendes Sonderprogramm des Bundesbauministeriums für Baudenkmäler", sagt Dabrock. Seit kurzem steht nun fest, dass das Schloss zum Kreis der geförderten Objekte zählt - nicht zuletzt durch die Unterstützung der SPD-Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese.

Wenn, wie erwartet, jetzt die erste Tranche von 542000 Euro ausgezahlt wird, setzt sich diese Summe aus 230000 Euro vom Land und 312000 Euro aus Bundesmitteln zusammen. Unter dem Strich ändere sich nichts an der Höhe der Fördermittel, die Velbert für das Schloss bekommt, erläutert Dabrock. Er sieht die Finanzierung der Grundsanierung aber auf erheblich festeren Füßen, weil auch der Bund als Geldgeber beteiligt ist.

Zu den Mitteln von Land und Bund legt die Stadt einen Eigenanteil von 358000 Euro, so dass für den ersten Schritt insgesamt 900000 Euro zur Verfügung stehen. Damit lasse sich einiges bewegen, sagt Dabrock. Sobald der schriftliche Bescheid vorliegt, soll die Ausschreibung erfolgen: "Wir stehen Gewehr bei Fuß." Sechs Wochen später könnten die Handwerker in Aktion treten.

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