Neujahrsempfang in Ratingen: Mit klaren Worten und einer Gala ins Jahr 2010

Bürgermeister Birkenkamp kritisiert die Finanzpolitik der Bundesregierung.

Ratingen. Die 400 geladenen Gäste in der festlich geschmückten Dumeklemmer-Halle staunten nicht schlecht, als Bürgermeister Harald Birkenkamp in seiner Neujahrsrede aus seinem Herzen keine Mördergrube machte. In seiner Kritik stand die Bundesregierung, die den Kommunen Belastungen zumute, die selbst finanziell gesunden Städten wie Ratingen mehr als zu schaffen mache.

"Das könnte der Anfang einer neuen Krise sein", ereiferte sich Ratingens Verwaltungschef und fuhr fort: "Die Bundesregierung verhält sich wie ein Privatmann, der seine Miete nicht bezahlen kann, aber Lokalrunden schmeißt. Normalerweise würde so jemand ganz schnell als schwerer Fall beim Schuldnerberater landen."

Dann ging Birkenkamp auf die aktuelle Lage und Zukunftsaussichten für 2010 ein. Natürlich erinnerte der erste Bürger Ratingens dabei an die im Laufe des Jahres in Angriff genommenen Projekte wie zum Beispiel Schulsanierungen, Bau von Kunstrasenplätzen und Kindergärten. "Dies alles ist nur möglich geworden, weil wir Ratingen als Wirtschaftsstandort gestärkt haben, wie die Ansiedlungen großer Firmen gezeigt haben", sagte Birkenkamp.

Somit heißt es laut Verwaltungschef für 2010, dass die Wirtschaftskraft der Stadt Ratingen weiter steigen müsse, dass die Stadt sich weiterhin geschlossen gegen Zumutungen von der Bundesregierung wehre, und dass die Ausgaben im Zaum gehalten werden, damit die Schreckensvisionen einiger Pessimisten nicht wahr werden.

Da der Neujahrsempfang sich mittlerweile zu einer Gala gemausert hat, waren die Gäste aus Politik, Sport und Wirschaft auf das abwechslungsreiche Rahmenprogramm gespannt. Bei den Auftritten des Jugendblasorchesters der städtischen Musikschule oder dem eigenwilligen Jahresrückblick von Comedien Frank Küster und den Tanzdarbietungen der Tanzschule am Wall lockerte sich die Stimmung im Saal merklich auf.

Die Moderation hatten die Journalisten Tatjana Pioschyk und Ludolf Schulte übernommen. Letzterer führte ein Interview mit Reiner Götzen. Der geschäftsführende Gesellschafter von Interboden stellte sein Wohungsbauunternehmen vor. Ein Werbefilm hätte das nicht besser darstellen können.

Das Schlusswort hatte dann wieder der Bürgermeister: "Jetzt ist genug der ernsten Themen", sagte er und gab das Büffet mit kleinen Häppchen und Getränken frei.

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