Neuer Bolzplatz: Gekickt wird weiter südlich

Nun soll der Bolzplatz am Gymnasium doch bebaut werden. Für einen Ersatz muss der Investor sorgen.

Wülfrath. Jetzt also doch: Der Bolzplatz am Gymnasium neben dem ehemaligen Kinder- und Jugendhaus in den Eschen soll bebaut werden. Ein entsprechender Bebauungsplan passierte den Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung (AWS) bei Gegenstimmen aus der DLW und einer Enthaltung der Grünen. Teil des Bebauungsplans ist die Verpflichtung, dass der Investor einen Ersatz für den Ascheplatz schaffen muss.

Es ist noch kein Jahr her, da hatte eine satte Ratsmehrheit sich gegen eine Bebauung des Platzes ausgesprochen. Vor allem zwei Aspekte ließen die Fraktionen in Abwehrhaltung gehen: Es war unklar, ob ein Ersatzsportplatz auch Tore haben würde, und es war im Gespräch, dass die Stadt bei der Erschließung in Vorleistung gehen könnte.

Diese beiden Punkte scheinen jetzt ausgeräumt. Das betont auch Fachbereichsleiterin Christiane Singh: „Der Investor muss einen Schul- und Bolzplatz neu anlegen.“ Dieser soll südlich des angrenzenden Spielplatzes hinter der Zufahrt zum Übergangswohnheim In den Eschen am Regenüberlaufbecken platziert sein. Der heutige Bolzplatz, betonten unlängst Vertreter von Gymnasium und Lindenschule, werde auch für schulische Zwecke genutzt, „weil für eine Einzelstunde der Weg zum Erbacher Berg zu weit ist“, sagt Angelika Besche (Lindenschule).

Auch die Befürchtung, dass Kosten für die Erschließung des Grundstücks bei der Stadt bleiben könnten, ist aus Singhs Sicht unbegründet. „Wir schließen mit dem Investor einen Erschließungsvertrag.“ Demnach habe der dann das „Paket Erschließung“ — wie Straßen- und Kanalbau — zu tragen. „Und am Ende übernimmt das dann die Stadt kostenfrei“, bemerkt Singh.

Noch ist das Areal nicht verkauft. Es gibt einen Interessenten, der auf den 2100 Quadratmetern sechs Wohneinheiten in drei Doppelhäusern errichten will.

Aus Sicht der DLW ist kein „gleichwertiger Ersatz für den heutigen Bolzplatz in Sicht“, sagt deren Sprecher Frank Homberg. Schließlich versperre eine Bebauung den Schülern einen direkten Zugang zum Bolzplatz. „Sie müssten in Zukunft das Schulgelände verlassen, um dann zum Platz zu gelangen“, stellt er fest. Dieser Platz erfülle außerdem in den Pausen die Funktion einer Verlängerung des Schulhofs. Das falle künftig wohl weg, „weil eine Aufsicht gar nicht mehr gewährleistet werden kann“. Davon abgesehen, verändere sich der gesamte Eindruck eines heute noch großzügigen Spiel- und Sportbereichs. Homberg: „Von einem gleichwertigen Ersatz kann keine Rede sein.“

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