Mordversuch an Mann aus Ratingen: Nur einer spricht vor Gericht

München/Ratingen. Ein Geschäftsmann aus Ratingen gehörte zu ihren Opfern: Wegen versuchten Mordes stehen seit Montag drei Schüler aus der Schweiz vor dem Landgericht München I. Aus Spaß am Prügeln sollen die damals 16-Jährigen im vergangenen Sommer wahllos fünf Menschen zusammengeschlagen haben.

Ihnen drohen bis zu zehn Jahre Haft nach Jugendstrafrecht.

Zwei der wegen versuchten Mordes in München angeklagten Schüler aus der Schweiz haben nach Angaben eines Nebenklagevertreters zum Prozessauftakt geschwiegen. Der dritte Angeklagte, Mike, habe am Vormittag über sich selbst gesprochen, sagte der Anwalt Wolf-Dietrich Kohler am Montag am Rande der Verhandlung vor der Jugendkammer des Landgerichts München I. Dabei habe sich der Jugendliche als nicht aggressiv, sondern als fröhlich beschrieben. Der Prozess findet wegen des Alters der Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Der damals 46-jährige Versicherungskaufmann aus Ratingen war nach dem brutalen Angriff in der Münchner Innenstadt mit mehreren Brüchen im Gesicht und einem Schleudertrauma schwer verletzt in eine Klinik gebracht worden.

Die Schüler aus der zehnten Klasse einer Weiterbildungs- und Berufsfachschule in Küsnacht am Zürichsee waren auf Klassenfahrt in München. Den Ermittlungen zufolge hatten sie mit Schulkameraden in einem Park Alkohol getrunken und Marihuana geraucht.

Auf dem Heimweg in ihre Unterkunft überfielen sie demnach binnen einer knappen halben Stunde fünf Passanten. Es sei darum gegangen, "ein bisschen Spaß zu haben", hatte einer der Beschuldigten nach Angaben der Ermittler ausgesagt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort