Landfrauen zeigen Schick und Stil

Beim Ladies Day im Gemeindehaus kamen die Damen zur großen Typberatung zusammen.

Landfrauen zeigen Schick und Stil
Foto: Dietrich Janicki

Wülfrath. „Eine Stilberatung empfehle ich jeder Frau. Egal, ob sie in der Öffentlichkeit steht oder nicht. Denn solche Tipps sind immer eine Bereicherung“, sagt Carmen Gumpertz. Die 47-Jährige muss es wissen. Nicht nur, weil die Landwirtin eine von 85 Teilnehmerinnen des samstäglichen „Ladies Day“ im Gemeindehaus an der Dorfstraße war. Sie wurde als Vorzeigeobjekt in typischer Vorher-Nachher-Manier präsentiert.

Lediglich 160 Zentimeter gewachsen, ist das fehlende Gardemaß eine Problemzone der Erkratherin. Wenngleich, solche bösen Begriffe kommen in Vortrag und Beratung von Petra Waldminghaus nicht vor. Durch Werbung und Magazine „haben wir Vorstellungen von dem, was schön ist. Aber das passt oft nicht“, sagt die Ratingerin stattdessen.

Nicht allein wegen der tatsächlichen Konfektionsgröße, die ja selten mit der des im Magazin abgebildeten Models korrespondiert. „Sondern weil es zu Ihrem Typ passen muss“, erklärt sie mit Blickrichtung Auditorium. Dort saßen Samstagnachmittag junge Frauen ebenso wie Vertreterinnen der Generation 50plus. Manche in Blusen, andere in lustigen Hängerchen, einige waren in hohen Absätzen, andere in Ankle-Boots hergestiefelt. Nur Gummistiefel, Kittel oder fleckige Arbeitshose, waren — natürlich — Fehlanzeige. „Das wird nur im Stall getragen“, gab Carmen Gumpertz zu Protokoll.

Aber irgendwann hat auch die Bäuerin Feierabend, „und wenn ich dann ausgehe, möchte ich als Frau wahrgenommen werden.“ Zukünftig macht sie das im bis zur Taille geschnittenen Blazer, das streckt. Und um fehlende Höhenzentimeter auszugleichen, greift sie zum Schuh mit Absatz.

Auch Beate Kneer, die sich selbst als Büro-Agrar-Fachfrau in Personaleinheit mit Ehefrau und Vierfach-Mutter bezeichnet, ist vom Beratungsnachmittag begeistert. „Es macht Spaß zu entdecken, was man noch alles für Seiten hat.“ Mit „Kleinigkeiten lässt sich Großes bewirken“, „auf die Basics kommt es an, wie Waldminghaus sagt. Diese Grundgarderobe aus Hosen, Röcken, Blusen und Blazern lässt sich mit Accessoires wie Ketten, Tüchern, Gürteln und Brillen immer neu zurechtzaubern.

Eine grundsätzliche Frage lautete: „Welche Farben stehen mir?“ Tragen wir die, die uns stehen, sehen wir gut aus. Das Schöne: Jeder bringt Farben mit, hierzu zählen Augen-, Haut- und Haarfarbe.

Und wenn dann noch die Faustregel beachtet wird, nie die breitesten Stellen des Körpers zu betonen, beim Make-up Mut zu beweisen, dann „sieht man nicht nur anders aus, sondern fühlt sich gleich viel besser“, wie es die Landfrauen formulierten.

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