Kultur mit Elektroantrieb

Familie Schoenmakers bietet geführte Tagesausflüge in der Region an — auf dem Elektrofahrrad.

Wülfrath. Die Natur erleben, Sehenswürdigkeiten neu entdecken, historische Hintergründe erfahren — und das alles im Rahmen einer Fahrradtour.

In Niederberg und im Bergischen Land ist das wegen der Hügel nicht immer ein leichtfüßiges Unterfangen. Entspanntes und nahezu müheloses Radeln verspricht dieses neue Wülfrather Unternehmen: Elektrofahrrad Touren Schoenmakers.

Jennifer und Bart Schoenmakers bieten geführte Touren auf dem Elektrofahrrad an. Mit dem Guide Philipp Kuhn können Gruppen — in der Regel sechs bis acht Personen groß — kleine Schnupperfahrten ebenso unternehmen wie ganze Tagesausflüge.

„Doch dann sitzt man nicht den ganzen Tag im Sattel“, betont Bart Schoenmakers. Und das ist der Clou: Die Touren haben kulturelle Elemente.

Am Anfang war eine Absage — eine Absage ans E-Bike allgemein. Schoenmakers erinnert sich. „Meine Mutter hat vor drei Jahren ein Elektrofahrrad gekauft. Ich habe mich geweigert, damit zu fahren.“

Irgendwann hat er es dann doch versucht, „und es hat Spaß gemacht“. Damals hätten er und seine Frau — zu der Zeit lebten sie noch in Ratingen — zum ersten Mal über einen Verleih nachgedacht. Doch so richtig konkret wurde es erst im vergangenen August.

Ein lauer Grillabend mit Freunden und Nachbarn. Nette Gespräche, gute Laune. Und dann diese Idee von geführten Radtouren. „Die Idee ist gut. Dann machen wir das auch“, war sich Bart Schoenmakers, der im Hauptberuf eine Gebäudereinigung betreibt, sofort sicher. Der Kontakt zu Radhändlern wurde aufgenommen. Mit dem Radfahrer-Textilien-Hersteller Vaude konnte ein kleiner Sponsor gewonnen werden. Insgesamt sechs E-Bikes, die mit dem Elektromotor bis zu 25 Stundenkilometer schnell sind, wurden vergünstigt erworben. Und dann ging es ans Planen der Touren.

In dieser Phase war Philipp Kuhn, ein 27-jähriger Sport- und Fitnesskaufmann, schon längst an Bord. Erst an Karten, dann mit Google Earth und schließlich auf der Piste wurden die Touren getestet — und nicht nur auf ihre E-Bike-Tauglichkeit.

Auch das Geschehen links und rechts der Strecke wurde berücksichtigt. „Wir waren mit Elektrorad und Mountain-Bike unterwegs“, merkt Kuhn an.

Die Schoenmakers und Kuhn haben sich eingelesen, Geschichte und Geschichten in Erfahrung gebracht. „Jetzt habe ich kleine Kärtchen, auf denen ich Detail-Infos habe“, so der Touren-Guide. Denn kleine Stopps gehören zum Programm — zum Beispiel beim Schmachtenberg-Denkmal in Düssel oder an der Grube 7. „Dann gibt es Wissenswertes zu dem Platz, an dem man sich gerade aufhält“, erklärt Kuhn.

Mit Bekannten und Freunden sind erste Touren bereits gerollt. „Die Resonanz war immer gut.“ Und die Überraschung oftmals groß. „Die meisten wissen gar nicht, wie schön so manche Ecke in der Region ist“, sagt Jennifer Schoenmakers.

Sie glaubt, dass solche geführten E-Bike-Touren nicht nur Freizeitvergnügen sind. „Sie können auch Leute, die darüber nachdenken, ein Elektrorad zu kaufen, Denkanstöße geben.“

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