"Info-Markt" in Wülfrath: Ganz nah dran an allen Infos

Der neue „Info-Markt“ der Stadt feierte Premiere. Die Bürger belagerten den Stand und sammelten Details zur Kanalsanierung in der Jahnstraße.

Wülfrath. Die Stadt informiert - und niemand kommt: So manche Bürgeranhörung erinnerte an Treffen in leeren Wartesälen. Und jetzt das: In Viererreihen drängen sich Bürger um Pläne, stellen Fragen, lassen sich informieren - und gehen zufrieden nach Hause. So geschehen am späten Mittwochnachmittag. An der Schillerstraße feierte der neue "Info-Markt" der Stadtverwaltung eine gelungene Premiere.

Ein klassischer Marktstand - das ist die neue Info-Plattform des Rathauses: stabil, mit breiter Theke und einem auffallenden rot-weiß-gestreiften Kunststoffdach. Auf der einen Seite der "Kunde" Bürger, auf der anderen der Experte aus dem Rathaus.

Und schnell kommen alle ins Gespräch. In dem angrenzenden Wohngebiet werden Stadt und Stadtwerke demnächst in Jahn- und Hans-Böckler-Straße marode Kanäle erneuern. Der Ablauf der Arbeiten und die Einrichtung der Baustelle werfen bei den Anwohner der engen Straßen konkrete Fragen auf: Wo soll ich parken? Wie lange kann ich meinen Garagenhof nicht erreichen? Wie wird der Müll entsorgt, wenn die Straße nicht befahrbar ist?

Tiefbauamtsleiter Hans-Peter Pfeiffer, sein Kollege Frank Klatte und Ordnungsamtsleiter Reinhard Schneider sind bestens vorbereitet. Detailliertes Kartenmaterial steht zur Verfügung - kein Hausanschluss, keine Zufahrt bleiben unerkannt. Umso exakter können sie erklären, in welcher Reihenfolge welche Arbeiten umgesetzt werden.

Hermann Neubert wohnt an der Jahnstraße und zeigt auf dem Plan auf sein Grundstück. "Da stehen die Garagen", merkt er an. Klatte kündigt an, die Zufahrtseinschränkung so kurz wie möglich zu halten. "Zur Not ermöglichen wir eine Erreichbarkeit mit provisorischen Zufahrten." Neubert registriert’s zufrieden. "So eine Information vor Ort ist gut", befindet der Rentner: "Die Stadt kommt zum Bürger."

Pfeiffer hatte die Idee zu dieser neuen Art der Öffentlichkeitsarbeit. "So ein typischer Marktstand hat etwas Sympathisches", meint er. Da sei die Hemmschwelle für eine Kontaktaufnahme für den Bürger niedriger. "Bei Wegen ins Rathaus ist das anders." Die Resonanz der Info-Markt-Premiere gibt ihm Recht. Er hofft, dass auch andere Ämter den Stand für städtische Präsentationen nutzen. "Das Kulturamt zum Beispiel", regt er an.

Die Kanalsanierung in dem Wohngebiet beginnt in den nächsten Wochen: Die Arbeiten auf der Hans-Böckler-Straße sollen etwa drei Monate, auf der Jahnstraße vier Wochen dauern. Die Kosten werden von der Stadt auf rund 100 000 Euro veranschlagt. "Müssen die Bürger auch etwas zahlen", fragt Dorothea Walda an der Marktstand-Theke. Klatte kann entwarnen: "Nein. Die Anwohner werden an den Kosten nicht beteiligt." Noch eine Antwort, die zufrieden stellt.

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