Hobbykicker "Pesel United": Mit lockerem Kick ins Finale

Die Spieler des Teams Pesel United greifen in der Wuppertaler Hobbyliga nach dem Pokal.

Wülfrath. Training? Das ist für Rachid Bouzhar aktuell ein Fremdwort. „Wir haben keine feste Zeiten und keinen festen Platz.“

Das hindert ihn und sein Team aber nicht daran, erfolgreich zu sein. Pesel United heißt die Mannschaft. Und sie spielt Fußball — in der Wuppertaler Privatliga. Dort stehen die Wülfrather vor dem größten Erfolg ihrer noch jungen Vereinsgeschichte. Am Sonntag steht Pesel United im Pokalfinale, das ab 15 Uhr in Elberfeld auf der Kaiserhöhe ausgetragen wird.

Fußball geht immer. Das hatten sich Bouzhar und Freunde gedacht, als sie das Team 2009 gegründet haben. „Es ging damals auch darum, einigen Leuten, die Probleme mit Arbeitslosigkeit, Krankheiten und anderen Defiziten hatten, ein bisschen Halt zu geben“, sagt Bouzhar. Damals wurde auch noch regelmäßig trainiert — in Rohdenhaus. Sport sei immer eine Hilfe, und eine Mannschaft stehe für Zusammenhalt. Mit klassischen Vereinen und dem DFB hatten die Jungs aber nichts am Hut. Die Hobbyliga in Wuppertal mit ihren jetzt elf Mannschaften war da die Chance. Dort tritt Pesel United als einzige Nicht-Wuppertaler Mannschaft an. Seit vier Jahren ist das Team Mitglied in der Privatliga Bergisch Land e.V., deren stellvertretender Vorsitzender Bouzhar ist.

Platz 3 in der Saison 2010/2011 war bisher der beste Platz. In der abgelaufenen Serie wurde man Vierter. „Dabei haben wir lange geführt. Die Meisterschaft wäre möglich gewesen“, sagt Bouzhar. Vielleicht hat’s doch an Training gefehlt . . . „Aber die meisten sind berufstätig, stehen im Schichtdienst, sind in der Ausbildung oder studieren. Da passt das nicht immer“, so der interne Vorsitzende. „Wir treffen uns zum lockeren Kick auf dem Bolzplatz an der Hotzepar, Training kann man das aber nicht nennen.“

Neben der Liga-Saison spielen die Teams auch eine Pokalrunde aus, in der Pesel United nie übers Viertelfinale hinaus gekommen ist. Und nun das Finale. Frankenplatz United heißt der Gegner.

Was heißt eigentlich Pesel? Rachid Bouzhar muss lachen. „Das ist in einer Bierlaune entstanden: Die Kreuzung aus Pferd und Esel.“ Inzwischen hat er nachgeschlagen, wofür Pesel auch noch steht. „In Norddeutschland wird so die gute Stube genannt.“

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