Herminghauspark in Velbert: Ein tierisches Klassenzimmer

Der Bewilligungsbescheid für den dritten Bauabschnitt im Herminghauspark ist da. Im Mai könnten die Arbeiten am Tiergehege beginnen.

Velbert. Mit den Hufen im Schnee stehen die beiden Esel still am Zaun. Nur ab und an blinzeln sie in die Sonne. Babette und Fridolin, die elfjährigen Vierbeiner im Herminghauspark, nehmen ein Sonnenbad. Der Politikerbesuch drei, vier Möhrenlängen weiter kümmert sie nicht.

Auch Josef Solyom und Juriy Satanor lassen sich nicht ablenken. Die beiden Ruheständler haben die großen Schachfiguren aufs vom Schnee befreite Spielfeld gestellt und konzentrieren sich auf dem Dach des Futterbunkers auf ihre nächste Partie.

Dabei dürfte auch ihnen das Treffen zu ihren Füßen gefallen. "Der dritte Bauabschnitt zur Attraktivierung des Park kann gestartet werden", freut sich Ralph Güther, Leiter der Technischen Betriebe Velbert (TBV).

Der angekündigte Bewilligungsbescheid des Landes liegt vor: 521 000 Euro schießt NRW im Rahmen der Förderung "Soziale Stadt" in die Maßnahme, weitere 300 000 Euro steuern die TBW bei. "Unser Abgeordneter Marc Ratajczak hat uns die entscheidende Tür geöffnet", sagt Güther.

Als Fortführung des Grünzugs Birth/Losenburg skizziert TBV-Geschäftsbereichsleiterin Sina Friedrich das Projekt. Die Schulen des Stadtteils sollen unter anderem von den erweiterten Einrichtungen profitieren. "Daher stehen wir auch in Kontakt mit Lehrern, um über die künftige Nutzung der Naturlehrwerkstatt zu beraten", sagt Friedrich.

Diese Werkstatt wird in den Hang gebaut. Über den Eingang im Untergeschoss haben die Besucher direkten Zugang zu den Tiergehegen. Doch nicht nur naturnaher Biologie-Unterricht soll dort stattfinden: Auch als Ort für Kindergeburtstagsfeiern sei dieser Raum geeignet, so Friedrich.

Neu geschaffen wird ein Streichelhof. Durch eine Schleuse können Mädchen und Jungen zu Ziegen, Schafen und Kaninchen klettern. Neu entstehen darüber eine Anlage für das ungarische Wollschwein und ein Hühnerhof, wo alte Rassen wie der Bergische Kräher Platz finden sollen.

"Ab heute dauert’s schon ein Jährchen, bis die Arbeiten abgeschlossen sind", so Güther. Jetzt werden die Auschreibungen vorbereitet, Ende Mai könnte mit dem ersten Abschnitt begonnen werden. Erst werden die Arbeiten "im Hang" angegangen, dann im zweiten Schritt die Gehege im unteren Bereich.

Während der obere Bereich des Parks - wie der Wasserspielplatz - von der Maßnahme nicht tangiert sein wird, muss im Tierparkbereich mit Behinderungen gerechnet werden. Sina Friedrich: "Wir tun aber alles, dass die Nutzbarkeit so weit wie möglich gewährleistet ist."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort