Gymnasium: Reif für die Insel

79 Schüler der Stufe 8 fahren im Juni nach Torquay. Partner und Organisator der Sprachreise ist der Verein „Interaktiv Reisen“.

Wülfrath. English breakfast, Big Ben und das Schulsystem im britischen Königreich — die achten Klassen des Gymnasiums werden dies und mehr bald vor Ort erkunden können. Für sechs Tage reisen im Juni 79 Schüler nach Torquay in Englands südliche Schönwetterregion.

Die Aufregung ist den Jugendlichen anzumerken. „Hoffentlich ist meine Gastfamilie nett.“ „Ich will unbedingt London sehen — da wollte ich schon immer hin.“ „Ob ich mit meinen Englisch-Kenntnissen auskomme?“ Die Gespräche in der Schulmensa ebben nur langsam ab, als Piet Küppers das Wort ergreift: „Das wird nicht wie bei Mama zu Hause. Wir fahren nach England, um etwas Anderes kennen zu lernen.“

Der Diplom-Psychologe und Geschäftsführer von „Interaktiv Reisen e.V.“ kennt sich aus im Inselstaat. Mehrmals im Jahr bietet er Sprachreisen für Schulen und Einzelpersonen an. Ein Grund, warum sich Englischlehrerin und Koordinatorin Andrea Schaumlöffel, die seit drei Jahren am Wülfrather Gymnasium unterrichtet, für ihn und sein Team entschieden hat. „Alleine würden wir diese große Fahrt nicht schaffen.“ Seit Jahren bemüht sich das Gymnasium um eine Partnerschule in England, damit Sprachkenntnisse sowie außerschulische Erfahrungen der Schüler bereichert werden können — jedoch erfolglos. „Die Engländer haben nicht so ein großes Interesse daran Deutsch zu lernen“, sagt Andrea Schaumlöffel.

Dass die Schule es nun trotzdem geschafft hat, eine solche Fahrt auf die Beine zu stellen, hat großes Echo gefunden. Piet Küppers ist von den unternehmenslustigen Wülfrathern angetan: „Toll, dass sich so viele Schüler angemeldet haben, da macht die Fahrt auch richtig Spaß.“

Als er vor den gut gelaunten Gymnasiasten steht, holt er erst einmal tief Luft: „Du liebe Zeit, was ist das hier für ein Trubel. Die sind ja alle gut drauf.“ Gespannt lauschen die Jugendlichen dann den Plänen: Eine Stadterkundung mit Bootsfahrt, ein Schulbesuch, eine Fahrt nach London, Klippenspringen und traditioneller Square Dance mit einer englischen Tanzgruppe steigern die Vorfreude auf Torquay. „Dass ich mein Schulenglisch jetzt endlich auch einmal anwenden kann, darauf freue ich mich“, sagt Johannes Gerhold. In einem Fragebogen konnte er bereits das Wichtigste über sich erzählen. „Mein Lieblingssport ist Fußball“, schreibt der 14-Jährige da, und: „Ich bin nett, aber ein bisschen schüchtern.“ Schließlich soll im Juni in der Gastfamilie alles passen.

Piet Küppers bemüht sich, Wünsche der Schüler zu berücksichtigen, und kann auch verstehen, dass viele nicht alleine untergebracht werden wollen. Sarah Holberg ist erleichtert: „Ich fahre nur mit, weil ich nicht alleine bin. Wir sind alle zu zweit in Gastfamilien — das ist toll.“ Ihre englische Familie wünscht sich die 13-Jährige: „nett, freundlich und nicht so streng“.

Nun träumen 79 Schüler von Big Ben, der „Englischen Riviera“ und ihren Palmen.

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