Eltern helfen Eltern

Acht ehrenamtliche Paten haben ihre Ausbildung abgeschlossen und werden jetzt andere Familien unterstützen, die Rat und Hilfe benötigen.

Wülfrath. Lächelnd nimmt Stefanie Toloszycki (36) ihre dreieinhalbjährige Tochter Finnja auf den Arm und strahlt sie stolz an. „Wichtig war es mir, einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachzugehen. Was liegt da näher, als das zu tun, was ich zurzeit am besten kann: Mutter sein“, antwortet sie auf die Frage nach ihrer Motivation, die Schulung zur Elternpatin anzutreten. Nach 44 Stunden Unterricht konnte Stefanie Toloszycki nun mit ihren sieben Mitstreitern im Rathaus ihr Abschlusszertifikat entgegennehmen. In Zukunft werden die ehrenamtlichen Paten anderen Familien zur Seite stehen, die Rat und Unterstützung brauchen.

Verliehen wurde ihnen die Urkunde des Deutschen Volkshochschulverbands und des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge von Peter Kürner, dem Studienleiter der VHS Mettmann-Wülfrath. Der betonte, dass das 2008 entwickelte Programm allen Eltern, egal welchen kulturellen Hintergrunds, offen stehen soll.

Auf dem Stundenplan stand an fünf Wochenenden neben allgemeinen Informationen über die Netzwerke und Anlaufstellen in Wülfrath auch ein Einblick in die Bildungs- und Ausbildungssysteme der Stadt. Doch auch Elternpaten sind manchmal auf fremde Unterstützung angewiesen: „Ohne eine Kinderbetreuung hätten wir dieses Schulungsprogramm nicht geschafft“, betont Stefanie Toloszycki, und ihre sieben Mitstreiter nicken zustimmend. Während die Elternpaten in den Schulungsstunden büffelten, passte eine Betreuerin auf den Nachwuchs auf.

Unter den Absolventen findet sich auch ein Mann: Mesut Sat möchte auch andere Familien dazu motivieren, ihre Kinder so zu fördern, wie er es bei seiner fünfjährigen Tochter tut. Eigentlich war es Mesut Sats Frau, die von Organisatorin Gudula Kohn angesprochen wurde, doch spontan erklärte sich der Mann bereit. „Außerdem sind die Deutschkenntnisse einiger türkischer Frauen zu schlecht. Und da viele türkische Familien in meiner Nähe wohnen, möchte ich als Vermittlungsperson fungieren, damit die Sprachbarriere nicht zum Scheupunkt wird.“

Genau wie Mesut Sat freut sich auch Stefanie Toloszycki auf die kommenden Aufgaben. Es müssen Flyer gedruckt und verteilt werden. Außerdem soll es ein einheitliches Logo geben. Stützpunkte für die Elternpaten werden die Familienzentren Düsseler Tor, Arche Noah und Ellenbeek sein. Dort soll es auch regelmäßige Sprechzeiten geben. Ob Informationsveranstaltungen rund um Gesundheit, Erziehung und Bildung oder einfach der Austausch kleiner Tipps und Tricks unter Eltern — die Aufgaben der Paten sind vielfältig. Grundidee: Oftmals reicht eine kleine Hilfe aus, damit nicht irgendwann ein großes Problem entsteht.

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