Eine Gemeinschaft im Grünen

Mit seinem Sommerfest feierte der Kleingartenverein „Erbacher Berg“ auch sein 50-jähriges Bestehen.

Wülfrath. Das Sommerfest in der Kleingartenanlage „Erbacher Berg“ gehört zu den Traditionsveranstaltungen im Wülfrather Jahreskalender. Diesmal aber gab es noch mehr Grund zum Feiern: 50 Jahre besteht der Kleingartenverein nun schon.

Was sich in den fünf Jahrzehnten verändert hat? „Nichts“, sagt Vorsitzender Wolfgang Otte — und das ist positiv gemeint. „Es waren stets 43 Kleingärten, und so ist es auch heute noch. Individualität gab es immer, schließlich kann jeder seinen Garten selbst gestalten.”

Seit vier Jahren hat Otte das Amt inne, doch die Kleingärten kennt er durch einen Freund schon seit gut 30 Jahren. Besonders toll findet er die Gemeinschaft: „Jeder kennt hier jeden. Neue Mitglieder werden auf der Jahreshauptversammlung gleich vorgestellt. Und unsere Feste zeigen, wie wichtig uns das Miteinander ist.”

In den Kleingärten ist hauptsächlich die ältere Generation vertreten. Aber über jüngere Familien, die hinzukommen, freuen sie sich immer. Wolfgang Otte veranschaulicht das an den Sommerfesten: „Ohne die jungen Leute könnten wir so etwas doch gar nicht organisieren. Die Älteren geben Traditionen weiter, damit die auch fortgeführt werden können.“ Persönlich denkt er auch, dass Gärten jung halten: „Die Natur, die Gartenarbeit, draußen zu sitzen — all das hält fit!“

Vor dem Fest herrscht besondere Aktivität in der Anlage: „Jeder möchte noch einmal Rasen mähen, die Hecke schneiden und generell seinen Garten verschönern. Die Aufregung ist groß, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen“, sagt Wolfgang Otte. Vor kurzem wurde auch ein neuer Zaun errichtet. „Das war Gemeinschaftsarbeit. Der eine hat einen Bohrer mitgebracht, der andere eine Schubkarre, wieder jemand anderes eine Schere. Und genau das schätze ich an unserem Verein — alle helfen und packen mit an.“

„Alt und Jung wachsen hier zusammen. Auf dem Fest treffen wir viele Bekannte. Und nach der Fete räumen wir gemeinsam auf, setzen uns dann noch einmal zusammen und trinken etwas“, schätzt auch Gartenbesitzerin Roswitha Wermke die Gemeinschaft. Ihr Garten liegt ihr sehr am Herzen: „Mein Mann macht den Acker und ich die Blumen. Außerdem haben wir jetzt ein neues Gewächshaus”, erzählt sie.

Dennis Pertek (20) kommt jedes Jahr zum Sommerfest. „Das hat Tradition. Ich bin hier aufgewachsen, den Garten haben meine Eltern von meinem Opa übernommen. Das ist wirklich eine schöne Gegend hier. Ich würde den Garten auch selbst übernehmen, denn bleiben möchte ich auf jeden Fall.“

Pascal Badocha (11) gehört am Samstag zu den jungen Gästen. Mit strahlenden Augen hält er sein Süßigkeitenarmband hoch, das er bei einem Spiel gewonnen hat. Armbrustschießen, Kegeln, Ringewerfen, Schminken und Ponyreiten gibt es für den Nachwuchs.

Die Erwachsenen hingegen essen lieber schlesische Wurst oder Reibekuchen, bedienen sich am reichhaltigen Kuchenbuffet oder lauschen dem MGV Sängerkreis unter Leitung von Tobias Holitschke.

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