Die Wunschzettel der Homberger

Mehr als 150 Interessierte kamen zum Bürgerforum, um ihre Ideen und Vorstellungen über die Nutzung mitzuteilen.

Homberg. Ja, ist denn schon Weihnachten? Dieser bekannte Werbeslogan kam dem neutralen Beobachter beim Bürgerforum in der Aula der Christian Morgenstern-Schule in den Sinn. Denn die über 150 Besucher hatten zur künftigen Nutzung des evangelische Gemeindezentrums in Homberg Süd so zahlreiche Anregungen parat, dass Bürgermeister Harald Birkenkamp einräumen musste: Alle Wünsche lassen sich nicht erfüllen.

Eingeladen zu diesem Forum hat die Stadt Ratingen, die das Gemeindezentrum erworben hat. Zwar waren von den Parteien schon einige Vorschläge unterbreitet und auch diskutiert worden, doch die Homberger wollten mit ihrem Kommen klarmachen, wie groß ihr Interesse an Gemeindezentrum ist. Die Vertreter von Sozial-, Schul- und Jugendamt kamen selten zu Wort, es war der Abend der Bürgerschaft, die eifrig zum Mikrofon griff, um ihre oft ganz persönlichen Vorstellungen darzulegen. Moderatorin Tatjana Pioschyk ordnete und kanalisierte die Vorschläge, die sich später auf Zetteln an einer großen Stellwand wiederfanden.

Vielen Vorschläge gemein war, dass die Menschen in Homberg Süd die Angebote weiterhin fußläufig gut erreichen wollen - Angebote, etwa der katholischen Gemeinde, in Homberg Nord kämen kaum in Frage. Vor allem älteren Bürgern sei der Weg nach Homberg Nord kaum zuzumuten, Müttern mit Kleinkindern ebenfalls nicht.

Was wird gewünscht? Mehr Kulturabende und ein Gemeindecafé stehen auf der Wunschliste ganz oben. Aber auch Filmabende oder die Möglichkeit für Familienfeiern wurden immer wieder genannt.

Einig war sich das Forum, dass die Nutzung des Gemeindezentrums eine Trägerschaft und ehrenamtliche Helfer braucht. "Drei caritative Einrichtungen haben sich bereits bei uns gemeldet", erklärte Bürgermeister Harald Birkenkamp.

Doch erst ab 1. September wird die Stadt Ratingen Hausherr. Die Übernahme zum 1. August habe sich verzögert, weil noch die Unterschrift der Kirche fehlt. Sorgen, wie es denn im August weitergehe, zerstreute der Bürgermeister: "Alle Gruppen, die hier aktiv sind, können uneingeschränkt weitermachen. Diese Gruppen werden auch Vorrang bei der künftigen Belegung haben." Und die Nutzung soll auch, solange es die Haushaltslage erlaube, kostenlos bleiben.

Jetzt muss die Stadtverwaltung ihre Hausaufgaben machen und alle Anregungen auf ihre Machbarkeit prüfen. Bis Weihnachten aber dürfte feststehen, welche Wünsche sich erfüllen lassen. Schließlich steht im Gemeindezentrum an der Herrnhuter Straße nur das Erdgeschoss zur Verfügung (zwei Räume, 200 und 30 Quadratmeter). Das Obergeschoss bleibt den 70 Kindern der Morgenstern-Schule für die Übermittag-Betreuung vorbehalten. Doch zur Erfüllung aller Wünsche könnte sich in naher Zukunft eine weitere Möglichkeit ergeben: das alte katholische Gemeindezentrum (100 qm Nutzfläche) direkt nebenan. Auch das will die Stadt erwerben, so der Bürgermeister.

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