Die Kirche steht vor neuer Sparrunde

Die Evangelisch-reformierte Gemeinde rechnet mit einem Defizit. Die Zahl der Pfarrer wird ab 2014 wohl verringert.

Wülfrath. Wo soll es hingehen in der Gemeinde? Diese Frage beschäftigt die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Wülfrath auch weiterhin.

Nach umfangreichen Umstrukturierungen und Einsparungen sowie einer Zahlung der Kliniken St. Antonius stand die Gemeinde im letzten Jahr finanziell gut da, muss aber in diesem Jahr wieder mit einem fünfstelligen finanziellen Defizit rechnen.

Die Gründe sind vielfältig. Das Finanzloch, so Pfarrerin Isabell Berner, die Vorsitzende des Presbyteriums, hänge etwa mit steigenden Umlagen an die Landeskirche zusammen oder der bisher nicht gelungenen Vermarktung der Gemeindezentren in Rohdenhaus und der Ellenbeek. Auf gebildete Rücklagen dürfe man nicht zurückgreifen.

Als Vorsitzende der Gemeindeversammlung kündigte sie am Sonntagmittag eine Klausurtagung des Presbyteriums am 2. März an, auf der es darum gehen soll, nach sinnvollen Perspektiven für die Gemeinde zu suchen.

Während der Versammlung waren die zahlreich erschienenen Mitglieder ebenfalls aufgefordert, ihre Wünsche und Vorstellungen aufzuschreiben. „Wie soll die Gemeinde in fünf Jahren aussehen?“, fragte Isabell Berner, die hofft, die schlechte Finanzlage schnell in den Griff zu kriegen.

Sicher ist, dass im Sommer 2014, wenn Pastor Rolf Breitbarth in den Ruhestand geht, statt bisher 3,5 höchstens noch 2,5 Pfarrstellen besetzt werden können. Pfarrer Thomas Rehrmann betreut zurzeit die Gemeinde in Rohdenhaus.

Kirchmeister Friedemann Schott betonte ebenfalls, dass ohne die vorgenommenen Strukturveränderungen die Lage noch schlechter sei. „Wir müssen am Kurs festhalten, dann sehen wir auch Licht am Ende des Tunnels“, so Schott, der auch berichten konnte, dass mit jetzt 6190 Gemeindemitgliedern sogar ein leichter Zuwachs verzeichnet werden konnte. „Es sind aber noch viele Maßnahmen nötig, um attraktive Arbeit leisten zu können“, so Schott.

Was das betrifft, haben die Pfarrer der Gemeinde nicht nur die Sparmaßnahmen im Blick, sondern auch immer wieder neue Ideen, die Menschen in die Kirche zu holen. So soll es etwa Pfingstmontag einen Open-Air- Taufgottesdienst im Angergarten geben, weitere Jugendgottesdienste und Gottesdienste für Demenzkranke sind geplant.

Nach dem Gottesdienst um 10 Uhr in der Stadtkirche werden sonntags Gemeindewanderungen angeboten und am 2. März wird Samstagvormittag zum zweiten Mal eine Kinderbibelzeit stattfinden. Die neue Jugendleiterin, Yvonne Schulter, leistet erfolgreiche Arbeit und die Kantorei kann sich über das 100. Mitglied freuen. Darüber hinaus bekam das „Gemeindefenster“ eine neue Optik.

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