Die größte Schule Velberts will gute Noten

491 Kurse und mehr Service für die Teilnehmer bietet die VHS im neuen Semester. Auf Avancen aus Mettmann und Wülfrath reagiert man eher distanziert.

<strong>Velbert. Rund 2500 Menschen haben im Frühjahrssemester die Kurse der Volkshochschule Velbert-Heiligenhaus besucht, einige gleich mehrere. "Wir sind die größte Schule Velberts", sagt VHS-Leiter Hermann Flaßpöhler. Doch anders als bei den übrigen Schulen sind es die Teilnehmer, die die Noten vergeben - indem sie wiederkommen, weiterlernen, "ihrer" VHS die Treue halten. "Deshalb wollen wir unseren Service weiter verbessern. Keiner wird laufen gelassen", sagen Flaßpöhler, seine Stellvertreterin Liane Hommel und Wigrid Wohlmann, Vorsitzender der Zweckverbandsversammlung.

So macht es eine Satzungsänderung beispielsweise möglich, freier mit Ermäßigungen und Kurszusammenstellungen umzugehen. Für "Vielbucher" bietet die VHS ab dem neuen Semester einen Treue-Rabatt an (siehe Kasten). Und wer sich während der Erziehungszeit für den Wiedereinstieg in den Beruf weiterbildet, bekommt einen Qualifizierungspass angeboten, mit dem sich bei Bewerbungen punkten lässt.

Finanziell fährt die Volkshochschule wieder in etwas ruhigeren Gewässern. Denn der Protest gegen die vom Land geplanten Mittelkürzungen - auch 1800 Kunden der VHS Velbert-Heiligenhaus hatten unterschrieben - hat Düsseldorf dazu bewogen, zumindest einen Teil der Sparmaßnahmen zurückzunehmen. Die Velberter hatten befürchtet jährlich auf 60 000 Euro verzichten zu müssen, jetzt sind es 30 000 Euro.

491 Kurse mit 11 953 Unterrichtsstunden werden im neuen Semester angeboten. "Wir haben nicht an Attraktivität verloren", sagt Wigrid Wohlmann. "Begehrlichkeiten" aus Mettmann und Wülfrath sieht man da eher kühl. "Wir lassen uns nicht schlucken. Wenn man uns was Gutes bietet, sind wir gerne zu Kooperationen bereit. Aber für einen Zusammenschluss gibt es bei uns derzeit keine Notwendigkeit", beschreibt Wohlmann die Sicht der Verbandsversammlung.

Mit Blick auf die Zukunft hofft die Volkshochschule vielmehr auf ein zentrales Gebäude in Velbert. Die verschiedenen Standorte zu unterhalten und mit Technik und Personal auszustatten, ist teuer. Der in Zusammenhang mit einem Hotel am Forum angedachte Neubau ist laut Wohlmann noch immer ein Thema.

Zum Auftakt des neuen Semesters lädt der Fachbereich Sprachen am 17. August, 19 Uhr, in Raum 50 an der Nedderstraße zu einem Abend mit Musik, Chansons und Gedichten ein. Am 8. September gibt dann ein besonderer Gast den Startschuss für das "Leuchtturmprojekt" von VHS und Pro Mobil für Menschen mit Behinderungen: Felix Bernhard, der im Rollstuhl den Pilgerweg nach Santiago de Compostela bewältigte, stellt sein Buch vor.

Neue Wege geht die VHS auch im EDV-Bereich mit einem Einsteigerkurs für türkische Frauen. "Wir wollen nicht nur Sprachschule für Migranten sein, sondern sie auch für andere Angebote interessieren", sagt Flaßpöhler.

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