Den VHS-Dozenten stinkt’s

Sprecherin Gabriele Schneider kritisiert Zustand der Volkshochschul-Räumlichkeiten.

Mettmann/Wülfrath. „Die Heizungen in Wülfrath sind entweder knallheiß oder eiskalt. Wir mussten deswegen schon Kurse abbrechen, obwohl manche Teilnehmer von weit her kommen“, sagt Gabriele Schneider, Dozentin der Volkshochschule Mettmann-Wülfrath.

Seit 16 Jahren unterrichtet sie an der VHS Englisch und Literatur. „Die Bildungsangebote finden die Menschen wunderbar“, sagt Schneider. Aber über den Zustand der Räume gebe es immer wieder Beschwerden. Und das gelte für beide Standorte.

Die Liste der Mängel sei mittlerweile sehr lang: „Die Teppiche sind uralt und schlecht verlegt, ältere Teilnehmer stolpern darüber“, berichtet die Dozentin. In Mettmann sei der Lärmschutz der Fenster miserabel.

„Mittags müssen wir uns entscheiden, ob wir ersticken wollen oder uns nicht mehr verstehen.“ Abends könne einem nicht mal der Hausmeister weiterhelfen. „Die Gebäude sind dann verwaist.“ Als Frau sei das schon manchmal unangenehm, ganz allein im Gebäude.

Der alte Teppichkleber rieche extrem, die Luft sei voll von altem Kreidestaub, die Stühle zum Teil so alt und kaputt, dass sich die Teilnehmer daran die Kleidung zerreißen. „Wir Dozenten sind dann die ersten Ansprechpartner, das ist schon manchmal peinlich“, sagt Schneider.

Nun hat sie diese Beschwerden aber weitergegeben: Bei der Verbandsversammlung des Volkshochschulzweckverbandes im Wülfrather Rathaus sprach sie die Problematik in der Bürgerfragestunde in ihrer Funktion als Dozentensprecherin an. „Man signalisierte uns, dass das Gebäudemanagement sich die Teppiche und Fenster anschauen werde“, sagt Schneider.

Das größte Problem liege aber ganz woanders: „Die Teilnehmer werden immer älter, aber ihrem Bedürfnis nach Barrierefreiheit wird man nicht gerecht.“ Besonders im Gebäude an der Schwarzbachstraße in Mettmann seien die hohen Treppen ein Hindernis. Manche Kursteilnehmer seien schon über 90 Jahre alt und müssten sich an der Treppe nach oben hangeln.

Aufzüge werde man nicht einbauen können, habe es in der Verbandsversammlung geheißen, aber vielleicht könne man den Standort wechseln. Über einen Umzug wird seit Jahren auch in Wülfrath diskutiert. Größere Investitionen ins Gebäude an der Wilhelmstraße wurden schon lange nicht mehr vorgenommen.

Dabei müsste einiges getan werden. Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth hatte das Gebäude noch im vergangenen Jahr als ein „Fass ohne Boden“ bezeichnet.

„Und es soll vor der nächsten Sitzung eine Standortbegehung in den zwei Gebäuden geben“, sagt Schneider der WZ. Dann könne sich die Versammlung selbst ein Bild von der Lage machen.

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