Börse der kreativen Köpfe

Beim zehnten Kulturtag am 1. März werden wieder etwa 2000 Besucher erwartet.

Ratingen. Besonders groß sei Ratingen zwar nicht, die Kulturlandschaft aber besonders lebendig, so Inge Röhnelt, Leiterin des Amts für Kultur und Tourismus. Nun lässt die Stadt diesen Verheißungen wieder einmal Taten folgen: Am 1. März präsentiert die Stadt mit dem zehnten Kulturtag erneut "die Vielfalt ihres künstlerischen und kulturellen Lebens".

Wie in den vergangenen Jahres werden in Museum und Medienzentrum Ratinger Künstler und Vereine auf der Bühne und an Infoständen ihre Arbeit präsentieren oder mit verschiedenen Aktionen zum Mitmachen auffordern.

Im vergangenen Jahr haben mehr als 2.000 Gäste die Veranstaltung besucht. "Wir haben für den zehnten Kulturtag vieles übernommen, dass sich in den vergangenen Jahren bewährt hat", sagt Anja Waury, Vorsitzende des Ratinger Kulturbundes (RKB), der das Kultur-Spektakel gemeinsam mit dem Amt für Kultur und Tourismus organisiert.

Aber auch frischer Wind wird durch Museum und Medienzentrum wehen - und das hat auch mit der neuen Projektleitung zu tun. Kulturpädagogin Hella-Sabrina Lange sitzt seit Sommer vergangenen Jahres im Amt für Kultur und Tourismus.

Sie hat bereits Tanzprojekte an Schulen betreut, jetzt liegt ihr daran, mit dem Kulturtag ein Angebot für ein breites Publikum zu schaffen. "Das vielfältige Programm spricht Familien, Kinder und auch Senioren an", sagt sie. Neu seien die Museumsführungen von Kindern für Kinder, die am Kulturtag sowohl um 13.30 Uhr als auch um 15.30 Uhr starten.

Im Medienzentrum lädt der Freundeskreis der Stadtbibliothek zu einer "märchenhaften" Lesung ein. Gleichzeitig veranstaltet die Malschule am KAP eine Malaktion mit einem Märchen-Quiz. Auch Schüler haben sich wieder einmal beteiligt.

Am Nachmittag bringt das Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium "Warten auf Godot" auf die Bühne, die Musikschule präsentiert die "8 Vokalisten". Neben den neun verschiedenen Lesecafés werden die Ratinger Heimatvereine Lesungen in Mundart halten.

"Aber auch das Medium Film gewinnt zunehmend an kultureller Bedeutung", sagt Röhnelt. Deshalb werden im Museum acht Filme aus und über die Stadt gezeigt. Ratinger können so verborgene Schätze ihrer Gemeinde entdecken oder wichtige Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren lassen.

Zwischen 12 und 16 Uhr werden in der ersten Etage des Museums Filmausschnitte aus "Voices", über das Jubiläum der St. Sebastianus-Bruderschaft oder Kurzfilme der "Ratinale" gezeigt. "Beim Kulturtag 2008 hat der Ton der Filmvorführungen die Präsentation in den Nebenräumen gestört", erinnert sich Waury in diesem Zusammenhang.

Aus diesem kleinen Patzer habe man gelernt. In diesem Jahr können die Filme in Kino-Atmosphäre genossen werden, ohne störende Nebengeräusche für andere Besucher.

Die Veranstalter sehen den Ratinger Kulturtag zum einen als Börse für Kulturschaffende untereinander, zum anderen als Informationsveranstaltung für alle Ratinger, die in ihrer Stadt kulturell mitwirken wollen. "Der große Vorteil ist natürlich, dass Ansprechpartner unmittelbar vor Ort sind und über ihre Arbeit informieren können", sagt Waury.

Die Veranstaltung ist wie jedes Jahr kostenfrei. Lediglich für Verköstigung muss bezahlt werden.

Auch zur Finanzierung des Kulturtages muss die Stadt keine großen Sprünge machen. Die Künstler treten zum größten Teil ohne Gage auf. Schließlich haben sie auch etwas davon. "Das bekannte Orpheus-Theater bekam nach ihrem Kulturtag-Auftritt ihr erstes Engagement", erinnert sich Waury noch heute gern.

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