Bebauung - Wohnen auf Kirchengrund

Das Canisius-Haus in Rohdenhaus ist verkauft: Bauträger Schott Massivhaus errichtet auf dem Gelände fünf Doppelhäuser.

Wülfrath. In Rohdenhaus rücken die Bagger an. Am Angerweg wird heute die Baustelle eingerichtet. Ab kommenden Mittwoch sollen die Außenwände fallen: Das Canisius-Haus des katholischen Pfarrverbands wird abgerissen.

Zehn Doppelhaus-Hälften sollen auf dem Areal entstehen. "Wir wollen so zügig wie möglich mit dem Bau beginnen", so Andreas Schott vom Weseler Bauträger Schott Massivhaus.

Die Veräußerung des Areals zwischen Angerweg und Rohdenhauser Busch sorgt für Erleichterung im Pfarrverband, wie Pastor Heinz-Otto Langel der WZ bestätigt. "Wir habe schließlich lange versucht, das einstige Pfarrheim zu verkaufen." Im Sommer schien ein Investor gefunden zu sein.

Es gab eine Art Vorvertrag. "Dann ist der Käufer pleite gegangen", so Langel. Mit dieser Entwicklung rechnet er beim neuen Bauträger nicht. "Er hat schon die erste Rate bezahlt", merkt Langel an.

Und die Werbung für das Neubaugebiet ist schon angelaufen. Sogar im Eingangsbereich der Kirche St. Joseph hat die Sparkasse Hilden-Ratingen-Velbert, die das Bauvorhaben allein vermarktet, ein Verkaufsposter aufgehängt. "Wir haben eine Menge Anfragen", freut sich Schott gegenüber der WZ über die Resonanz.

Der Investor setzt auf den ökologischen Faktor. Zehn Energiesparhäuser sollen entstehen. Sie werden mit einer der neuesten Heiztechniken durch eine Wärmepumpenheizung mit zentraler Warmwasseraufbereitung und kontrollierter Wohnraumlüftung beheizt - ohne Öl oder Gas. Die Häuser werden laut Sparkasse schlüsselfertig übergeben. Die Malerarbeiten muss der Käufer selbst übernehmen.

In jedem der zehn Häuser sind fünf Zimmer, eine Küche, ein Gäste-WC und zwei Bäder auf rund 126 Quadratmeterwohnfläche vorgesehen. Im Keller gibt es zwei Räume mit etwa 13 Quadratmeter Nutzfläche.

Standortfaktor Bildung: Im Exposé der Sparkasse wird unter anderem damit geworben, dass Wülfrath über mehrere Kindergärten, aber auch verschiedene Schulangebote von Grund-, über Haupt- und Realschule bis Gymnasium verfügt. In Wülfrath seien zudem "alle Einkaufsmöglichkeiten" vorhanden. Im Stadtteil gebe es einen Edeka-Laden. Eine Info ist allerdings überholt: Die Sparkassenfiliale, von der im Exposé die Rede ist, ist inzwischen geschlossen.

Dass die Pfarrgemeinde eine leer stehende, ungenutzte Immobilie verkauft hat, bezeichnet Pastor Langel als Entlastung. "Der Neubau ist gut für den Stadtteil." Das sieht Alexander Faoro, Vorsitzender des Bürgervereins Rohdenhaus, nicht anders. "Es besteht die Hoffnung, dass Familien mit Kindern sich hier niederlassen, was für die Struktur des Stadtteils gut ist", sagt er im Gespräch. Faoro: "Ja, das Bauvorhaben kann ich nur begrüßen."

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