Andrang in der Kinderküche

Mehr als 60 Grundschüler lernen, gesund und lecker zu kochen. Als Vorgeschmack auf den mehrwöchigen Kurs gibt es Obstsalat. Einige Überraschungen wird es jedenfalls geben: Geplant sind ein Chili-Eintopf, eine Backstunde und das Kochen von Gemüsesuppe im großen Topf auf offenem Lagerfeuer.

Wülfrath. „Gesunde Ernährung ist ein wichtiges Thema. Dass sich so viele Kinder anmelden, hätten wir allerdings nicht gedacht — aber es freut uns natürlich.“ Simone Feldmann vom Kinder- und Jugendhaus steht inmitten einer Schar von Neun- bis Elfjährigen im Eingang der Hauptschule.

Mehr als 60 kleine Teilnehmer haben sich für den neuen Kochkurs „Kinderküche“ angemeldet. Der soll ihnen vor allem zeigen, wie man frisches Essen jenseits von Fastfood und Dosenware auf den Tisch bekommt — denn es gibt immer mehr übergewichtige Kinder.

Als Vorgeschmack auf den mehrwöchigen Kurs gibt es Obstsalat. Die erste von vier Gruppen hat sich in der großen Küche der Hauptschule versammelt. Angela Sprink, die mit Reiner Schmidt die Kurse leitet, hält nacheinander die knackig frischen Früchte hoch und stellt ihren Schützlingen Fragen dazu.

Wie bereitet man Äpfel, Trauben und Bananen zu? Was macht man mit einer Orange? Muss der Apfel wirklich noch geschält werden, wenn er gewaschen ist? Die Finger gehen hoch, und viele der Kinder können Angela Sprinks Fragen schon in der ersten Stunde beantworten.

Dann geht es zum praktischen Teil über, Messer und Brettchen werden geholt, um das Obst in Einzelteile zu zerlegen.

Unter den 19 Nachwuchsköchen der ersten Gruppe sind auch Melina und Lara, die fleißig Bananen schnibbeln. Die beiden Neunjährigen wollen unbedingt lernen, wie man kocht, denn bisher können sie erst Pfannekuchen und Gurkensalat zubereiten. Melina hat bereits beim Ernährungsführerschein der Lindenschule mitgemacht, und Lara fände es praktisch, wenn sie mehr Gerichte könnte.

„Dann kann ich mir mittags nach der Schule immer etwas Eigenes kochen, wenn meine große Schwester länger Schule hat und meine Eltern arbeiten sind“, sagt sie. Lara hofft auch, dass ihr Lieblingsessen, Spaghetti Bolognese, im Kurs vorkommt.

Einige Überraschungen wird es jedenfalls geben: Geplant sind ein Chili-Eintopf, eine Backstunde und das Kochen von Gemüsesuppe im großen Topf auf dem offenen Lagerfeuer, das immer gut bei den regulären Kochstunden des Jugendhauses ankommt.

„Wir wollen mit Spaß gesunde Ernährung vermitteln, nicht mit dem erhobenen Zeigefinger“, erklärt Simone Feldmann. Dazu gehört auch die Aufklärung über nahrhafte Zutaten, die zum Beispiel im „Gemüsequiz“ spielerisch geleistet werden soll.

Da die Resonanz so groß ist wie sonst nur bei den Ferienprogrammen des Jugendhauses, werden zwei Gruppen jeweils dienstags und mittwochs zunächst bis zu den Osterferien kochen lernen, zwei weitere Gruppen gesellen sich anschließend bis zu den Sommerferien rund um Herd und Arbeitsplatte.

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